Wirtschaft

Vier AUA-Piloten zogen ihre Kündigung zurück

Heute Redaktion
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Bei der AUA (Austrian Airlines) haben bisher vier Piloten ihre Kündigung zurückgenommen. Diese Zahl nannte AUA-Chef Jaan Albrecht am Mittwochabend vor Journalisten.

Bis Ende Mai lief eine Sonderkündigungsfrist für Angestellte des AUA-Bordpersonals, die den Umstieg auf die billiger operierende Tyrolean nicht mitmachen und lieber gegen Abfertigung ausscheiden wollen. 121 Piloten (vor allem Kapitäne nach dem AUA-Kollektivvertrag alt) und 221 Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen haben bis dahin ihren Abschied per Ende Juni eingereicht. Zwei Tage später haben bereits drei Piloten die Kündigungen zurückgezogen. Jetzt sind es vier.

Die AUA-Spitze hatte versichert, alle Piloten zurückzunehmen, die sich ihre Kündigung noch einmal überlegen wollten. Mit dem Abgang jedes fünften AUA-Piloten treten bei der AUA im Sommer Engpässe im Cockpit ein. Die will die Airline mit Ersatzflüge durch die Mutter Lufthansa und die Schwester Swiss beheben, auch Augsburg Airways und Welcome Air kommen für AUA zum Einsatz.

Die AUA peilt jetzt einen Konzernkollektivvertrag an. Vorgespräche gibt es dazu in diesen Tagen. Innerhalb des AUA-Konzerns ist ab 1. Juli der Tyrolean-Betriebsrat offizieller Verhandlungspartner.

Warme Menüs für AUA-Economy-Passagiere

AUA-Passagiere in der Economy-Klasse ab Wien können ab sofort wieder warm essen an Bord, unabhängig wie lang der Flug dauert. Die AUA hat mit ihrem Flug-Caterer Do & Co ein neues Bordverpflegungskonzept begonnen. Die warmen 3-Gänge-Menüs sind allerdings nicht gratis: 15 Euro sind dafür draufzuzahlen. Und sie müssen vorbestellt werden, längstens eine Stunde vor dem Abflug.

Die AUA hat in den Monaten davor in ihrem Sparprogramm auch ihrem langjährigen Bordverpfleger einen satten Sanierungsbeitrag abverlangt. Zugleich wurde der Vertrag mit Do & Co bis 2018 verlängert. Seit Jahresbeginn wurde an der Umstellung des überarbeiteten Bordküchenkonzepts gearbeitet.

AUA-Chef Jaan Albrecht, sein Vorstandskollege Karsten Benz und Do-&-Co-Chef-Attila Dogudan haben das Cateringprogramm am Mittwochabend präsentiert.

Bei Ticketverkauf mitreserviert

Die frisch zubereiteten Mahlzeiten können beim Ticketkauf mitreserviert werden. Seit gestern abend ist der Bestell-Button auf der AUA-Homepage im Internet freigeschaltet. Elektronisch kann bis 36 Stunden vor dem Abflug die Mahlzeit gebucht werden. Kurzentschlossene Hungrige können noch an einem Check-in-Schalter im neuen Skylink-Terminal (Check-in-3) in Wien-Schwechat die Bestellung nachholen.

Economy-Passagiere, die nichts kostenpflichtig dazubestellen wollen, können wie vorher auf Gratis-Snacks oder den nach Tageszeit variierenden kleinen Speisen (Sandwiches) zurückgreifen. Die AUA hat in den letzten Monaten all ihren Vertragspartnern und Zulieferern Sparbeiträge abverlangt. Dogudan sprach von kritischen Phasen, nach denen klar war, dass man etwas auf den Markt bringen musste. 15 Euro lege man auch hin, wenn man am Airport vorher Kaffee, Saft und Croissant zu sich nehme.

Neun 3-Gänge-Menüs

In der Bord-Speisekarte für Economy sind nun neun 3-Gänge-Menüs, beispielsweise gebackenes Hühnerschnitzel mit Erdäpfel- und Gurkensalat und dann Mousse au chocolat. Oder gekräuterte Landhuhnbrust auf Caesar's Salad mit Tartare vom Wildlachs oder Asiatisches. Zum deftigen Frühstück gibt es Rührei, Speck, Champignons und hausgemachtes Müsli samt Früchten und frischem Orangensaft, schlankere Varianten sind Frühstückmenüs mit Croissants mit Marmelade und Butter, ofenfrischem Brot, in beiden Varianten sind Joghurt und Frischfrüchte drin.

Nicht nach dem neuen Konzept aufgekocht wird auf den kurzen Inlandsflügen der AUA. Für die Langstrecke kündigte Dogudan mit der AUA in den nächsten zwei bis drei Monaten zusätzlich ein neues Programm an. Wieviele Mahlzeiten im neuen Konzept nun für die AUA verkauft werden sollen, verrät Dogudan nicht. Auch nicht, wieviel Zusatzumsatz ihm damit winkt. "Das sind Zusatzumsätze nach den verlorenen Umsätzen, wenn ich das höflich sagen darf."