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Vier Autobomben reißen über 40 in den Tod

Heute Redaktion
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Bild: SANA

In der syrischen Stadt Aleppo sind am Mittwoch 40 Menschen ums Leben gekommen, als kurz hintereinander vier Autobomben explodierten. 90 Menschen seien verletzt worden, berichtete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Das staatliche syrische Fernsehen meldete, es habe insgesamt fünf Explosionen gegeben: vier auf dem zentralen Saadalla-al-Jabiri-Platz und eine weitere ein paar Hundert Meter entfernt. Der Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi will noch in dieser Woche in die Krisenregion zurückkehren.

In der syrischen Stadt Aleppo sind am Mittwoch 40 Menschen ums Leben gekommen, als kurz hintereinander vier Autobomben explodierten. 90 Menschen seien verletzt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Am Abend hat die Türkei auf Raketenbeschüsse aus Syrien mit eigener Waffengewalt reagiert. Die NATO ist eingeschaltet.

Das staatliche syrische Fernsehen meldete, es habe insgesamt fünf Explosionen gegeben: vier auf dem zentralen Saadalla-al-Jabiri-Platz und eine weitere ein paar Hundert Meter entfernt.

Die Staatsmedien und die Opposition berichteten übereinstimmend, die ersten drei Sprengsätze seien vor dem Offiziersclub auf dem Saadallah-al-Jabiri-Platz in Aleppo explodiert. Auch ein Hotel sei in Mitleidenschaft gezogen worden. An dem Platz im Zentrum der seit Monaten heftig umkämpften Stadt befinden sich auch zahlreiche Regierungsgebäude. Die vierte Autobombe ging den Angaben zufolge in der Nähe der Handelskammer in die Luft.

Soldaten als Ziel Nr. 1

Die syrischen Beobachtungsstelle erklärte, unter den Todesopfern seien vor allem Armeeangehörige. Auch aus Militärkreisen hieß es, mehrere Soldaten seien getötet worden. In der Stadt Deir al-Zor, die in der Nähe der Grenze zum Irak liegt, sei wenig später ein Kleinlaster detoniert, berichteten Aktivisten.

Weltkulturerbe-Basar in Flammen

Aleppo war bis Juli unter der Kontrolle der Regierung. In der vergangenen Woche starteten die Rebellen eine neue Offensive, um die Stadt einzunehmen. Im Zuge der heftigen Kämpfe geriet auch der zum Weltkulturerbe zählende historische Basar in der Altstadt in Brand.

UNO-Syrien-Gesandter will nach Syrien

Unterdessen will Syrien-Gesandter Brahimi nach seinen Gesprächen auf der UNO-Generalversammlung in New York noch in dieser Woche in die Krisenregion zurückkehren. Brahimi werde in die Region reisen und versuchen, in Syrien einen Weg zum politischen Dialog zu ebnen, sagte der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson am Dienstag in New York.

Brahimis Ziel seien politische Verhandlungen zwischen der Führung um Präsident Bashar al-Assad und den Rebellen, sagte Eliasson. Den Anfang soll demnach die syrische Führung mit einer Einstellung der Luftangriffe machen. Dieser Schritt müsse von einer "Reduzierung der Gewalt im anderen Lager" beantwortet werden. So könnten "im besten Fall" ein Waffenstillstand und eine Rückkehr zum politischen Dialog erreicht werden, sagte Eliasson.

Lage eskaliert, Türkei antwortet auf syrisches Feuer

Doch nach Dialog sieht es auch an einer anderen Front ganz und gar nicht aus. Die Türkei hat nach eigenen Angaben Mittwochabend Ziele in Syrien beschossen. Dies sei eine Vergeltung für die aus Syrien abgeschossene Granate, bei der mehrere Türken im Grenzgebiet ums Leben gekommen seien.

"Dieser Angriff ist von unseren Streitkräften sofort erwidert worden", erklärte der türkische Premier Erdogan in Ankara. Die Armee feuerten demnach "auf Ziele entlang der Grenze, die mit Radar identifiziert" worden waren. Der NATO-Rat wurde durch den türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengerufen.