Digital

Vier Millionen Dollar pro Jahr - mit online-Nachhilfe!

Heute Redaktion
Teilen

Nachhilfelehrer in Südkorea müsste man sein! Kaum anderswo auf der Welt ist Bildung ein so hohes Gut wie in Südkorea. Eine gute Ausbildung ihrer Kinder lassen sich zahlreiche Eltern auch vieles kosten. So viel, dass online-Nachhilfelehrer bis zu vier Millionen US-Dollar pro Jahr verdienen - und berühmt sind wie sonst nur Popstars und Schauspieler.

Einer dieser Lehrer ist Woo Hyeong-Cheol. Seine Popularität ist mittlerweile so groß, dass er auf der Straße erkannt wird. Kein Wunder, zählt seine online-Nachhilfeklasse doch stolze 50.000 Schüler. "Er ist ein Promi. Er hat viele Fans, von denen er verehrt wird. Jeder kennt ihn. Manche nennen ihn sogar den 'Mathe-Gott'", erklärt der Student Cho Uk-Hyen.

In kurzer Zeit bessere Noten

Nachhilfe ist in Südkorea sehr gefragt, weil das Wissen, das in einer staatlichen Schule vermittelt wird, oft nicht ausreicht, um an der Wunsch-Uni aufgenommen zu werden. online-Nachhilfe, wie Woo sie gibt, ist um ein Vielfaches günstiger als reguläre Nachhilfe.

Woo kennt den Grund für seine Top-Bezahlung: "An den Schulen wird den Menschen beigebracht, wie sie gute Menschen werden. Wir konzentrieren uns darauf, dass sie in kurzer Zeit bessere Noten bekommen."

17 Milliarden Euro für Nachhilfe

Diese besseren Noten sind den Südkoreanern sehr viel wert. Umgerechnet fast 17 Milliarden Euro pumpten sie im vergangenen Jahr in Nachhilfestunden. Und das, obwohl die Schüler teilweise bis zu 12 Stunden am Tag in der Schule sitzen. Am Abend werden dann Extra-Schichten eingeschoben, wie bei Rose Lee, die sich selbst als "Englisch-Königin" bezeichnet.

Doch nicht nur eine rosige berufliche Zukunft erhoffen sich die Schüler der online-Lehrer. Weil Bildung in Südkorea einen enorm hohen Stellenwert hat, steigen mit einer guten Ausbildung und einem aussichtsreichen Job auch die Chancen auf einen Lebenspartner beträchtlich. Die Gefahr, dass man vor lauter Lernen daneben auf das Leben vergisst, besteht also selbst in Südkorea (noch) nicht.