Wegen grob fahrlässiger Körperverletzung musste ein Waldviertler jetzt in Krems auf die Anklagebank: Der Mann war im Oktober 2021 mit einem Cane Corso-Rüden, Muttertier und zwei Corso-Welpen auf einem öffentlichen Güterweg spazieren gewesen.
Die vier Vierbeiner trugen keinen Beißkorb und waren nicht angeleint und stürzten sich in der Folge laut Anklage auf einen Retriever-Collie-Mischling. Das 47-jährige Mischlings-Frauerl, welches seine Fellnase angeleint hatte, warf sich mit dem Mute der Verzweiflung dazwischen, erlitt dabei zwei Bissverletzungen an der rechten Brust, Bissverletzungen am Zeigefinger sowie zahlreiche Hämatome.
Beim Prozess sagte das 47-jährige Opfer: "Es war furchtbar. Ich glaubte, mein Hund und ich kämen nicht mehr lebend heim. Die Hunde waren riesig, hatten uns umzingelt, bellten und einer biss immer wieder zu. Allein die zwei Welpen waren so groß wie mein ausgewachsener Hund." Die 47-Jährige hat seit der Bissattacke psychische Probleme, Panikattacken, traut sich nicht mehr alleine ins Freie, ist in Behandlung.
Der angeklagte Halter des Doggen-Quartetts meinte zerknirscht: "Ich wollte, dass die Welpen auf einer Wiese spielen können. Es war sehr zeitig am Morgen, ich glaubte, dass niemand unterwegs sei. Plötzlich liefen die Hunde davon, ich hinterher und da sah ich schon das Gerangel." Die Hunde hätten nicht auf seine Befehle gehört, der Angeklagte gestand: "Es war mein Fehler, sie von der Leine zu lassen."
Der Waldviertler (68) wurde schließlich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu sechs Wochen bedingter Haft verurteilt. Und er muss dem Opfer 3.873 Euro Schadensersatz zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.