Österreich

Vierfach-Mutter wegen fünffachen Mordversuchs angeklagt

Eine 30-Jährige entfachte mittels Benzinkanister ein Feuer vor ihrer Wohnung. Nun wird sie wegen fünffachen Mordversuchs und Brandstiftung angeklagt. 
Christine Ziechert
31.05.2022, 16:08

Ein Feuer in einem Mehrparteien-Haus in der Villacher Innenstadt sorgte im August des vergangenen Jahres für Aufsehen. Denn als das Feuer gelöscht war, wurden zwei Benzinkanister im Stiegenhaus gefunden, Brandstiftung wurde vermutet. Die Kripo nahm die Ermittlungen auf, rasch wurde eine Verdächtige gefunden.

Erst stand die Frau (30) "nur" in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Die 30-Jährige hatte am 9. August kurz vor 5.30 Uhr früh an mehreren Stellen vor ihrer Wohnung und im Stiegenhaus Benzin verschüttet und dieses angezündet, während sich ihr Mann und ihre vier Kinder in der Wohnung befunden hatten, berichtet die "Kleine Zeitung". Die Villacherin wurde dabei selbst durch eine Stichflamme verletzt, da es direkt vor der Eingangstüre zu einer Explosion kam.

Feuer aus Angst vor gewalttätigem Mann

Bei einer Einvernahme gab die 30-Jährige laut Staatsanwaltschaft später an, dass sie durch den Brand ihren Ehemann töten wollte. Laut ihrem Rechtsanwalt Michael Kalmann hätte sie große Angst vor ihrem gewalttätigen Mann gehabt: "Sie wollte aber weder ihre Kinder noch ihren Mann, noch andere Personen gefährden. Sie ist davon ausgegangen, dass das Feuer keine Bedrohung für Menschen darstelle, da es von selbst hätte ausgehen sollen", so Kalmann zur "Kleinen Zeitung".

Im Feuer hätte nur die Brandstifterin selbst umkommen sollen, "um einen Ausweg aus der aus ihrer Sicht aussichtslosen Situation zu bekommen". Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt sieht dies anders: Sie wirft der 30-Jährigen fünffachen versuchten Mord und Brandstiftung vor. Ein Gutachter stellte die Zurechnungsfähigkeit der Frau zum Tatzeitpunkt fest. Der Prozess ist für Ende Juni angesetzt, der Villacherin – für sie gilt die Unschuldsvermutung – droht lebenslange Haft. 

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