Coronavirus

Virologe: Home-Office, um Katastrophe zu verhindern

Der Wiener Virologe Norbert Nowotny fürchtet, dass die neuen Maßnahmen von den Infektionszahlen "überrollt" werden. Wichtig wäre nun Home-Office.

Leo Stempfl
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Virologe Norbert Nowotny, Verinärmedizinische Universität Wien
Virologe Norbert Nowotny, Verinärmedizinische Universität Wien
Franz Neumayr / picturedesk.com

"Puls 24"-Anchor Thomas Mohr führte am Freitag ein Interview mit dem Virologen Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darin ging es um die neuen Maßnahmen der Bundesregierung sowie etwaige Verbesserungsvorschläge beim Krisenmanagement. Nowotnys Worte sind dabei eindringlich und mahnend.

Erst nach zwei Wochen ist in der Regel eine erste Auswirkung neuer Maßnahmen auszumachen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt allerdings bereits jetzt stark an. "Wir sehen derzeit einfach einen derart massiven Anstieg an Neuinfektionen, dass ich fürchte, dass viele Maßnahmen einfach überrollt werden", sagt der Virologe.

Home-Office statt Katastrophe

Doch nicht nur die Zahl der Neuinfektionen, auch die Hospitalisierungen steigen, der Belegungsgrad liegt momentan bei etwa 20 Prozent. Es kann deswegen durchaus sein, dass noch während der zwei Wochen nachgebessert werden muss. Eine einfache umzusetzende Möglichkeit wäre das Home-Office.

"Die Regierung sollte da entsprechende Möglichkeiten schaffen", denn die meisten stecken sich innerhalb der Familie an und sollen deswegen nach Virus nicht noch zusätzlich an den Arbeitsplatz oder in die öffentlichen Verkehrsmittel bringen. Eine entsprechende Regelung soll allerdings erst im März 2021 kommen.

Anders als noch im Frühjahrwürden mittlerweile nicht mehr alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Nowotny fordert deswegen einen nationalen Schulterschluss, auch jene müssten ins Boot geholt werden, die bisher noch nicht wahrhaben wollen, dass die Situation "wenn wir jetzt nicht wirklich die Notbremse ziehen in einer Katastrophe enden wird".

Anschober stellt sich Fragen der Bürger

Zu diesem Anlass findet am Sonntag um 20.15 Uhr auch das Bürgerforum von Corinna Milborn auf "Puls 4" statt. Dort wird Gesundheitsminister Rodolf Anschober (Grüne) mit Fragen der Bevölkerung konfrontiert. Solche kann man dem TV-Sender schon jetzt an [email protected] schicken.