Politik

Virologin betont im ORF:"Müssen weiter vorsichtig sein"

Virologin Monika Redlberger-Fritz äußerte sich am Donnerstag in der "Zeit im Bild 2" zu den Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Österreich.

Andre Wilding
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Virologin Monika Redlberger-Fritz in der "Zeit im Bild 2".
Virologin Monika Redlberger-Fritz in der "Zeit im Bild 2".
Screenshot/ ORF

Die Omikron-Variante ist in Österreich nach wie vor auf dem Vormarsch und lässt die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe schießen. Die Virus-Lage im Land bleibt aufgrund der hohen Infektionszahlen weiter angespannt, alleine am Mittwoch wurden knapp 40.000 neue Fälle in nur 24 Stunden vermeldet – so viele Neuinfektionen wie noch nie.

Trotz der Ausbreitung von Omikron und der steigenden Corona-Fälle in Österreich werden die Maßnahmen in den nächsten Tagen und Wochen gelockert. So darf die Gastronomie etwa bereits ab dem 5. Februar (Samstag) bis 24.00 Uhr aufsperren, das gilt auch für Veranstaltungen.

Wien bleibt bei 2G in Gastro

Bei Events dürfen 50 statt 25 Personen feiern. Danach wird Schritt für Schritt 2G zurückgefahren. Ab 12. Februar wird 2G dann immer mehr abgestellt. Zunächst fällt die Regel im Handel, alle mit 3G dürfen dann einkaufen gehen, allerdings bleibt die Maskenpflicht.

Am 19. Februar fällt die 2G-Regel dann auch in der Gastronomie und im Tourismus und wird durch 3G ersetzt – allerdings nicht in Wien! Die Bundeshauptstadt bleibt bei 2G in Restaurants. Ungeimpfte dürfen also in Wien weiterhin nicht in Restaurants in Lokale.

Doch wie groß ist das Risiko eigentlich, wenn die Corona-Maßnahmen wieder gelockert werden? Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien, war am Donnerstag zu Gast in der "Zeit im Bild 2" und stand zu diesem Thema Moderator Martin Thür Rede und Antwort.

"Wir können uns Lockerungen leisten"

Und die Expertin stellte gleich zu Beginn der Sendung klar: "Wir können uns die Lockerungen leisten, wir müssen aber weiterhin Vorsicht walten lassen." Es habe mehrere Gründe, warum man nun Lockerungen durchführen könne. "Die Intensivstationen sind nicht überfüllt und auch bei den Hospitalisierungen gibt es keinen massiven Anstieg."

Außerdem sei auch das Gesundheitssystem nicht überlastet. Aber: "Wir müssen vorsichtig bleiben und ganz genau beobachten, wenn es sich in die falsche Richtung bewegt", so Redlberger-Fritz in der ZIB2. Dann müsse man auch wieder über schärfere Maßnahmen nachdenken.

Auf die Frage, ob die Quarantäne-Regeln noch Sinn machen würden, antwortete die Virologin: "Die Quarantäne-Regeln sind notwendig, weil wir die Welle nicht komplett losbrechen lassen können." Etwa 25 Prozent der Bevölkerung seien derzeit noch nicht gegen das Virus geimpft.

"Impfung schützt vor schweren Erkrankungen"

Man könne zudem auch nicht genau sagen, wie sich das Coronavirus bis Herbst weiterentwickelt. "Ob es sich weiter verändern wird, steht noch nicht fest", erklärte Redlberger-Fritz. Da es aber ein mutagenes Virus ist, würde es ständig Mutationen geben und auch Veränderungen stattfinden.

Doch wenn das Virus sich ständig verändert, "warum kann man sich dann sicher sein, dass die Impfung einen Effekt haben wird", wollte Thür wissen? Dazu die Virologin: "Wir sehen, dass die Omikron-Variante von den Antikörpern nicht optimal neutralisiert werden. Wir können also Impfdurchbrüche sehen, diese verlaufen aber milde."

Die Impfung würde vor allem einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen und Verläufen schützen. Eine durchgemachte Infektion würde letztlich dazu führen, dass man kurzfristig eine Immunität aufbaut, die aber auch wieder verloren gehe. "Es gibt Personen, die zwei Infektionen durchgemacht haben und sich jetzt mit Omikron infiziert haben."

"Virus entwickelt sich weiter"

"Wir sehen, dass das Immunsystem mehrere Antigen-Kontakte benötigt, um einen hohen Antikörperspiegel im Körper aufzubauen. Nur ein sehr hoher Antikörperspiegel schützt vor schweren Erkrankungen. Das geschieht aber nicht nur nach einem Antigen-Kontakt, sondern nach mehreren." Egal ob mit dem Virus selbst, oder eben durch die Impfung.

Auf die Frage, wie besorgt Monika Redlberger-Fritz über den Omikron-Subtyp BA2 sei, erklärte sie: "Dass was wir im Moment beobachten ist, dass sich das Virus weiter entwickelt und weitere Varianten bildet. Wir werden auch noch weitere Untervarianten sehen und beobachten können."

Diese BA2-Variante habe den Nachteil, dass sie sich vor dem Immunsystem oder auch vor den Antikörpern besser ausweichen kann.

Omikron-Welle wird "früher oder später" brechen

Als Moderator Martin Thür zum Schluss wissen wollte, ob man auch heuer mit einem ruhigen Sommer rechnen könne, sagte die Virologin: "Schön wäre es, wenn ich das vorhersagen könnte. Ich kann aber leider nicht in die Zukunft sehen. Wir sollten das auch kurzfristiger betrachten, weil wir keine Langzeitprognosen stellen können."

Man werde aber sehen, dass die Omikron-Welle "früher oder später bricht" und dann auch die Inzidenz-Zahlen runter gehen. Dann sei es aber wichtig, dass man mehrere Dinge beachtet. "Wir dürfen nicht zu leichtsinnig werden und wir müssen weiterhin die Impfungen propagieren." Nur die Impfung würde schwere Infektionen verhindern.

Die Grundimmunität der Bevölkerung spiele eine zentrale Rolle. "Je höher die Grundimmunität ist, desto weniger schwere Verläufe werden wir sehen. Und je weniger schwere Verläufe wir sehen, desto eher sind wir quasi in der Normalität. Nicht nur im Gesundheitssystem, sondern eben auch im Tourismus, in der Gastronomie und in sämtlichen anderen Branchen."

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