Mit 86 Jahren verstorben

Vittorio Emanuele – letzter Kronprinz Italiens ist tot

Italiens Hochadel stirbt aus: Mit Vittorio Emanuele von Savoyen segnete der letzte Kronprinz der früheren Monarchie das Zeitliche.

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Vittorio Emanuele – letzter Kronprinz Italiens ist tot
Vittorio Emanuele ist mit 86 Jahren gestorben. (Archivbild)
Mimmo Carriero / PA / picturedesk.com

Trauer in der ehemaligen italienischen Königsfamilie: Prinz Vittorio Emanuele von Savoyen ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Sohn des letzten italienischen Königs Umberto II. sei am frühen Samstagmorgen im Kreise seiner Familie in Genf gestorben, berichteten die italienischen Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos unter Berufung auf das Haus Savoyen. Vittorio Emanuele, dessen voller Name Vittorio Emanuele Alberto Carlo Teodoro Umberto Bonifacio Amadeo Damiano Bernardino Gennaro Maria di Savoia lautet, war offiziell letzter Kronprinz Italiens und lange Zeit das Oberhaupt des Hauses. Er verlor den Titel allerdings 2006 im Streit mit seinem Cousin Prinz Amedeo. Heute steht ihm Aimone von Savoyen und Aosta vor.

Das Haus Savoyen herrschte im Hochmittelalter über Savoyen, das sich in Teilen des heutigen Italiens, Frankreichs und der heutigen Schweiz befindet, und das Piemont in Norditalien. Das Haus stellte zwischen 1861 und 1946 die Könige Italiens.

Kronprinz für einen Monat

Vittorio Emanueles Vater Umberto II. wurde am 10. Mai 1946 König Italiens. Rund einen Monat später wurde die Monarchie in einer Volksabstimmung abgeschafft. König Umberto II. und seine Familie mussten das Land verlassen und zogen in die Schweiz – daher auch die Bezeichnung "Mai-König". Offiziell war der nun gestorbene Vittorio Emanuele daher lediglich für einen Monat Kronprinz.

Den Großteil seines Lebens verbrachte er außerhalb Italiens: Der Adlige, der sich selbst als "Prinz von Neapel" titulierte, verließ das Land im Alter von neun Jahren. Zusammen mit allen anderen männlichen Nachkommen der Dynastie wurde er 1946 durch die italienische Verfassung wegen der Zusammenarbeit seines Großvaters Viktor Emanuel III. mit dem Faschisten Benito Mussolini aus Italien verbannt.

Skandale und ein toter Tourist

In der Vergangenheit hatte Vittorio Emanuele mehrfach mit Skandalen für Aufsehen gesorgt. 1978 kam es im Jachthafen einer Insel vor Korsika zu einem Streit. Es sollen sich Schüsse aus Vittorio Emanueles Gewehr gelöst haben. Ein 19 Jahre alter deutscher Tourist wurde getroffen und starb später in Deutschland. Dem Prinzen konnte der Todesschuss nicht nachgewiesen werden, er wurde jedoch wegen missbräuchlichen "Tragens einer Schusswaffe außerhalb seiner Wohnung" zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Ein anderes Mal wurde gegen den verhinderten Kronprinzen wegen Ausbeutung von Prostituierten und Korruption ermittelt.

Im November 2007 kündigten Viktor Emanuel von Savoyen und sein Sohn offiziell eine Schadensersatzklage in Höhe von 260 Mio. Euro gegen den italienischen Staat an und forderten die Rückerstattung sämtlicher bei der Gründung der Italienischen Republik beschlagnahmten Vermögenswerte. Zuletzt verklagte er den italienischen Staat, um die Rückgabe der Juwelen des Hauses zu erwirken.

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