0:3 im deutschen Bundesliga-Kracher gegen Bayer Leverkusen, 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Lazio Rom – die Münchner erlebten eine Woche zum Vergessen mit zwei Pleiten und ohne eigenen Torerfolg. Eine ernüchternde Bilanz, die gar nicht den Ansprüchen des deutschen Serienmeisters entspricht.
Nur logisch, dass die Kritik an Trainer Tuchel immer lauter wurde. Nicht zuletzt deshalb, weil der 50-Jährige im Duell mit Leverkusen erstmals in der Saison auf eine Fünfer-Abwehrkette umstellte, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Matthijs de Ligt auf der Bank ließ. Mit den beiden deutschen Teamspielern von Beginn an lief es in Rom aber kaum besser.
Vor dem richtungsweisenden Bundesliga-Duell gegen Nachzügler Bochum am Sonntag (17.30 Uhr) wurde Tuchel in einer Medienrunde gefragt, ob der Star-Trainer denn die kritischen Stimmen verstehen könne. "Ja, ich kann das komplett nachvollziehen, ich habe mir angewöhnt, gar nichts zu lesen – in guten wie in schlechten Zeiten. Ich kann mir vorstellen, dass es Freunde und Familie härter trifft als mich, weil ich einfach in meine Blase zurückgehe", führte der Bayern-Trainer zunächst aus. "Es macht so viel weniger mit mir, als Sie sich vorstellen können, weil ich es an mir vorbeigehen lassen und mich komplett auf das konzentriere, was ich beeinflussen kann", ergänzte Tuchel.
Danach meldete sich Bayern-Pressesprecher Dieter Nickles zu Wort und schritt ein, wies jüngst kursierende Berichte über einen pikanten Tuchel-Satz in der Bayern-Kabine deutlich zurück. "Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm. Dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen", habe der Bayern-Trainer seinen Spielern direkt nach der Abfuhr in Leverkusen an den Kopf geworfen, berichtete "Sky" am Donnerstag. Diese Meldung entspreche aber nicht der Wahrheit, meinte der Presse-Mann.
"Vielleicht können wir da eine Sache klarstellen. Da kam ein Satz auf, den Thomas Tuchel gesagt haben soll. Das ist schlichtweg nicht richtig, das ist nicht richtig. Solche Sätze haben teils eine toxische, eine würdelose Wirkung", so der Bayern-Pressesprecher mit ernster Miene.
"Wir werden uns als Trainerteam niemals über die Mannschaft stellen. Dieser Satz ist völlig absurd. Ein Trainer, der so einen Satz sagt, steigt nach so einer Besprechung hoffentlich nie mehr in den Bus ein. Das haben wir noch nie gemacht und werden es auch nie tun. Wir werden die Mannschaft weiter pushen. Und alles immer auf Augenhöhe und miteinander", fügte dann auch der Bayern-Coach an.