Südkorea, das von Jürgen Klinsmann und "Co" Herzog betreut wird, setzte sich beim Kontinental-Turnier in Katar erst im Elfmeterschießen mit dem Gesamtscore von 5:3 gegen die Saudis durch. Damit lebt Koreas Traum vom ersten Asien-Cup-Titel seit 1960 weiter. Während es im saudischen Fußballverband brodelt, der Star-Trainer Roberto Mancini heftig in die Kritik geraten ist.
Der Grund dafür: Schon vor dem letzten Elfmeter Südkoreas, den der Ex-Salzburger Hee-Chan Hwang verwandelte, begab sich Trainer Mancini in Richtung der Kabine, sah sich den Korea-Penalty gar nicht mehr an. Das kam auch beim saudischen Verbandspräsidenten Yasser Al-Misehal gar nicht gut an. "Völlig inakzeptabel", schimpfte der oberste Fußball-Boss Saudi-Arabiens nach dem Spiel.
"Wir werden mit ihm besprechen, warum das passiert ist. Mancini hat das Recht, seinen Standpunkt darzulegen und dann werden wir über geeignete Maßnahmen entscheiden", erklärte Al-Misehal im saudischen Fernsehen. In einer ersten Reaktion hatte Mancini erklärt, geglaubt zu haben, dass das Spiel bereits vorbei sei. Der italienische Trainer entschuldigte sich schließlich dafür.
Saudi-Arabien führte im Achtelfinal-Duell durch den Treffer von Abdullah Radif (46.) bereits bis tief in die Nachspielzeit mit 1:0, ehe Gue-Sung Cho (90+9.) die Koreaner in die Verlängerung rettete. Im Elfmeterschießen trafen dann alle vier koreanischen Schützen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der italienische Star-Trainer für Unmut im saudischen Verband sorgt. Der 59-Jährige hatte sich zuletzt öffentlich beklagt, dass drei Spieler eine Stammplatz-Garantie gefordert hätten. "So etwas ist mir noch nie passiert", meinte Mancini dann. Der Star-Coach führte Italiens Nationalmannschaft 2021 zum EM-Titel, trat dann den Posten als saudischer Teamchef im August 2023 an.