Politik

Völliges Chaos – 5(!) Kandidaten wollen SPÖ-Chef werden

Wilde Debatten am Mittwoch im SPÖ-Parteipräsidium, danach großes Schweigen. Nun drang aber durch: Fünf Kandidaten wollen jetzt SPÖ-Chef werden.

SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) nach der Sitzung des SPÖ-Präsidiums.
SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) nach der Sitzung des SPÖ-Präsidiums.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Das SPÖ-Präsidium hat am Mittwoch über den genauen Fahrplan für die SPÖ-Mitgliederbefragung entschieden, der Tag verlief dabei vollkommen chaotisch. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig trafen schon recht früh im Parlamentsklub ein, Rendi-Wagners größter Konkurrent um den Chefsessel, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, folgte auf dem Fuß nach. So gut wie alle Anwesenden gaben sich bereits im Vorfeld äußerst wortkarg, nachdem die Türen zu waren, sollen richtig die Fetzen geflogen sein.

    Das SPÖ-Präsidium wollte am Mittwoch über den genauen Fahrplan für die Mitgliederbefragung entscheiden.
    Das SPÖ-Präsidium wollte am Mittwoch über den genauen Fahrplan für die Mitgliederbefragung entscheiden.
    Heute

    Wichtigste Erkenntnis nach der Sitzung: Nicht nur Rendi-Wagner, Doskozil und der SPÖ-Politiker Nikolaus Kowall rittern um den SPÖ-Thron, sondern es gibt sogar nach zwei weitere Bewerber. "Wir haben noch keine schriftlichen Unterlagen erhalten", schilderte die SPÖ-Abegordnete Selma Yildirim in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Rendi-Wagner, deswegen gebe man noch keine Namen bekannt. Aber: Einer der Bewerber komme wie Doskozil aus dem Burgenland, eine zweite Bewerbung geben es aus. Spätestens am Montag sollen die Kandidaten genannt werden, wenn sie sich nicht vorher selbst "outen".

    Sonderparteitag am 3. Juni

    Klar ist nun auch: Wer bis diesen Freitag SPÖ-Mitglied wird, kann mitbestimmen, wer Chef oder Chefin werden soll. Die Befragung, die am 24. April (direkt nach der Salzburg-Wahl) startet und bis 10. Mai läuft, werde sowohl online, als auch per Briefwahl durchgeführt, erläuterte Yildirim. Außerdem kündigte die SPÖ-Chefin an, ein neues Präsidium einzuberufen. Das nächste Treffen soll schon am Montag stattfinden. Ein Sonderparteitag, um die Ergebnisse schließlich abzusegnen, ist für den 3. Juni geplant. Rendi-Wagner forderte einen "zügigen Prozess" und eine Rückkehr zu Themen wie Teuerungen.

    Abgesegnet werden muss auch noch die Fragestellung bei der Mitgliederbefragung. Möglichkeit: "Soll Pamela Rendi-Wagner Parteivorsitzende bleiben? Und soll sie Spitzenkandidatin zur Nationalratswahl bleiben? Oder soll Landesparteivositzender Hans Peter Doskozil SPÖ-Chef werden? (weitere Kandidaten möglich, hierarchisch gegliedert)." Diese Frage wird den Mitgliedern gestellt. Darüber gab es dem Vernehmen nach allerdings wilde Debatten, ein Schlussstrich ist unter diese Causa noch nicht gezogen.

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