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Zum 1. Mal: Italienische Vogue ohne Bild am Titel

Das gab's noch nie: Die italienische Vogue verzichtete in ihrer April-Ausgabe am Titel auf Bild und Überschriften.

Heute Redaktion
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Das Vogue-Cover zu zieren ist für Models, was für Schauspieler ein Oscar ist. Die italienische Vogue ist die Bibel aller Modezeitschriften, der Olymp, den jeder in der Fashion-Branche erreichen will.

Am Freitag (10.4.) erschien mitten in der Corona-Krise die April-Ausgabe der Vogue. Italien ist besonders vom Virus betroffen. Das 60-Millionen-Einwohner-Land hielt den traurigen Rekord der meisten Covid-Toten bis die USA (328 Mio. Einwohner) es erst vor wenigen Tagen überholte.

Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte des Fashion-Magazins erscheint eine Ausgabe ohne Bild am Titel. Kein perfekt gestyltes Model, kein Modestatement, kein berühmter Name.

Zwei Wochen vor Erscheinen fing man von vorne an

"Es ist unsere nobelste Tradition nie wegzuschauen", begründet Chefredakteur Emanuele Farneti die Entscheidung. Vor zwei Wochen wäre man kurz davor gestanden, die fertig konzipierte April-Ausgabe anzudrucken. "Aber von etwas anderem zu sprechen – während Menschen sterben, Doktoren und Pflegepersonal ihr Leben riskieren und die Welt sich für immer verändert – das ist nicht die DNA der Vogue Italia. Wir haben unser Projekt auf Eis gelegt und von vorne angefangen."

"Weiß ist die Farbe der Uniformen, die jene tragen, die ihr Leben für unseres riskieren."

Das weiße Cover sei nicht wegen eines Mangels an Bildern entstanden. Weiß stehe vor allem für Respekt, für Wiedergeburt, für das Licht nach der Dunkelheit, die Summe aller Farben. "Weiß ist die Farbe der Uniformen, die jene tragen, die ihr Leben für unseres riskieren."

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