Wirtschaft

Voith streicht 290 Jobs in St. Pölten

Heute Redaktion
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Der deutsche Anlagenbauer Voith baut angesichts der trüben Geschäftsaussichten in der Papiersparte rund 290 Arbeitsplätze am Standort in St. Pölten ab. Das teilte das Unternehmen am Freitag in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz mit.

Der deutsche Anlagenbauer Voith streicht an seinem Österreich-Standort in St. Pölten mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze. Von den derzeit in Summe 840 Stellen sollen bis September 2014 in der Papiersparte 290 Jobs wegfallen. Die betroffenen Mitarbeiten sind nach Angaben des Unternehmens am Freitag darüber informiert worden.

Diese Maßnahme sei notwendig, um in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig zu bleiben. "Wir werden natürlich versuchen, den Stellenabbau so sozial verträglich, wie möglich zu machen", sagte ein Sprecher. Angesichts des Umfangs sei man aber im Unternehmen der Auffassung, dass diese Maßnahme nicht ganz ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen werde. Trotzdem bestehe die Option, viele der Mitarbeiter in andere Bereiche des Konzerns unterbringen zu können. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen sollen demnächst starten.

Stellenabbau: 560 weltweit, 290 in St. Pölten

Im gesamten Konzern trifft der Stellenabbau 560 Beschäftigte. Neben St. Pölten sind die deutschen Voith Paper-Standorte in Krefeld (rund 210 Arbeitsplätze), Ravensburg (rund 50) und Neuwied (rund 10) betroffen. Darüber hinaus fallen - wie das Unternehmen bereits im August ankündigte - 240 Arbeitsplätze im deutschen Heidenheim weg.

Als Grund für den Jobabbau nannte der Anlagenbauer in einer Aussendung eine stagnierende Nachfrage in Europa auf niedrigem Niveau. Zudem wachse der chinesische Papiermarkt deutlich langsamer als erwartet. Weiterhin kämpfe der Konzern gegen den Rückgang bei grafischen Papiermaschinen durch die zunehmende Digitalisierung. Trotz Kapazitätsanpassungen bleiben nach Angaben des Unternehmens die Kompetenzzentren an den jeweiligen Standorten erhalten.

Die deutsche Voith GmbH wurde 1867 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Heidenheim an der Brenz (Baden-Württemberg). Der weltweit tätige Konzern arbeitet mit rund 42.000 Mitarbeitern in den Sparten Energie, Öl, Gas, Papier, Rohstoffe und Transport. Das Unternehmen erzielte zuletzt im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatz von 5,7 Mrd. Euro. St. Pölen war das erste Tochterwerk des deutschen Unternehmens und wurde bereits 1904 eröffnet. Der Mutterkonzern war 2010 noch als umsatzstärkste Maschinenbauunternehmen Deutschlands gerankt.

APA/red.

APA/red.

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