Österreich

Volksanwaltschaft übt Kritik an der Betreuung

"Engmaschigere Betreuung wäre notwendig gewesen", sagt Volksanwalt Bernhard Achitz.

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Eine Mutter (45) und ihre beiden Zwillingstöchter (18) sind Ende Mai in einem Floridsdorfer Gemeindebau tragisch verhungert. Die psychische Erkrankung der Frau war dem Wiener Jugendamt (MA 11) bekannt. Für Volksanwalt Bernhard Achitz ist kar: "Aufgrund eindeutiger Hinweise auf eine schwere psychische Erkrankung der Mutter hätte die Kinder- und Jugendhilfe von sich aus regelmäßig kontrollieren und mehr unterstützende Maßnahmen ergreifen müssen".

Lücken in der Versorgung

Österreichweit stellt die Volksanwaltschaft immer wieder Lücken in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen vor Eintritt in den Kindergarten bzw. nach Ende der Schulpflicht fest. Achitz fordert daher, das Jugendamt zu stärken: "Mehr Ressourcen müssen bereit gestellt werden, damit die Behörden frühzeitig und begleitend auf Gefährdungspotential reagieren können".

Stellungnahme der Stadt Wien

Die Stadt Wien räumt in ihrer Stellungnahme an die Volksanwaltschaft Versäumnisse ein und stellt Verbesserungen in Aussicht: Künftig soll bei jedem Verdacht einer psychischen Erkrankung der psychologische Dienst eingebunden werden, die Richtlinien für die Soziale Arbeit werden überarbeitet. Achitz: "Die Volksanwaltschaft stellt bei der Überarbeitung der Richtlinien gerne ihre Expertise zur Verfügung, um gemeinsam mit der Stadt Wien solche Tragödien künftig zu verhindern." (kla)