Szene

Volksoper lässt die Puppe(n) tanzen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Barbara Palffy

Tim Burton trifft Jules Vernes trifft Nosferatu. Und der Teufel, der mischt in Jacques Offenbachs unvollendetem Werk auch noch mit. Schließlich ist er es, die die Romanzen des Titelhelden mit der Puppe Olympia, der todgeweihten Antonia, der Kurtisane Giulietta und der Primadonna Stella vereitelt. Premiere ist am Samstag in Wien.

Olympia (Beate Ritter) hat in Jacques Offenbachs phantastischer Oper eine tragende Rolle: 13 Kilo wiegt ihr Rock mit drei Metern Durchmesser –  was die geliebte Puppe des verwirrten Freigeists Hoffmann (Mirko Roschkowski) betrifft, lässt sich Kostüm-Zauberer André Barbe eben nicht lumpen. Für die 200 Outfits der übrigen Gespielinnen und Gefährten (tragen u.a. Nudelsieb, Teekannen, Waschkörbe) ließ sich Barbe von Jules Vernes Steampunk-Style inspirieren,  die einzelnen Akte frönen „Nosferatu“, dem Film-Noir und Tim Burtons Passion für Knallfarben.  

Die Oper, ein teuflisches Vergnügen – und ja, der Beelzebub hat der Legende nach wirklich seine Finger im Spiel: Offenbach starb sechs Monate vor der Uraufführung, danach konnten weder der Ringtheaterbrand 1881 während einer Vorstellung, noch das Flammenmeer 1887 in Paris den Siegeszug des Werkes aufhalten.

Mit u.a. Juliette Mars, Anja-Nina Bahrmann. Regie: Renaud Doucet