Wien

Volkstheater schlachtet Kurz ab – die ÖVP schäumt

Im Wiener Volkstheater stehen zwei kontroversielle Stücke am Programm. Dabei werden bekannte Persönlichkeiten getötet. Auch der Ex-Kanzler.

Heute Redaktion
Teilen
In den Theaterstücken "Zertretung – 1. Kreuz brechen oder also alle Arschlöcher abschlachten" und "Zertretung 2. Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" werden unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Jesus Christus gekreuzigt.
In den Theaterstücken "Zertretung – 1. Kreuz brechen oder also alle Arschlöcher abschlachten" und "Zertretung 2. Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" werden unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Jesus Christus gekreuzigt.
Volkstheater Wien

Soll, während nur wenige Autostunden entfernt Menschen im Krieg ihr Leben lassen und vor unsagbaren Gräueln flüchten, in Wien ein Theaterstück gezeigt werden, in dem Menschen gekreuzigt, gevierteilt und mit Exkrementen bedeckt werden?

"Nein", sagt die Wiener ÖVP und ortet "Skandaltheater mitten in Wien". Theatralische Vielfalt sei ein wichtiger Bestandteil der Kunst, Tötungsfantasien seien allerdings deplatziert, urteilen die Türkisen in einer Aussendung. Dass unter den im Stück hingerichteten bekannten Persönlichkeiten auch Ex-Kanzler und Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz ist, stimmt die Volkspartei nicht unbedingt milder.

1/7
Gehe zur Galerie
    In den Theaterstücken "Zertretung – 1. Kreuz brechen oder also alle Arschlöcher abschlachten" und "Zertretung 2. Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" werden unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Jesus Christus hingerichtet.
    In den Theaterstücken "Zertretung – 1. Kreuz brechen oder also alle Arschlöcher abschlachten" und "Zertretung 2. Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" werden unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Jesus Christus hingerichtet.
    Volkstheater Wien

    Zuseher können Hinrichtung virtuell vollstrecken

    Unter dem Titel "Zertretung – 1. Kreuz brechen oder also alle Arschlöcher abschlachten" wird im WIener Volkstheater aktuell ein Stück inszeniert, in dem Persönlichkeiten wie etwa Jesus Christus, Thomas Bernhard, Andreas Gabalier und Sebastian Kurz erschossen oder zu Tode gefoltert werden. Das Publikum wird in das Stück ebenfalls aktiv miteinbezogen, so werden die Anwesenden gebeten, via Controller selbst die virtuellen Hinrichtungen zu vollstrecken, ist die ÖVP fassungslos. "Besonders fragwürdig ist, dass das Volkstheater ,PEACE' auf seine Fassade schreibt und drinnen auf der Bühne dann Menschen hinrichten lässt", so ÖVP-Gemeinderat und Kultursprecher Peter L. Eppinger.

    Mahrer: "Tötungsfantasien" vor Hintergrund des Ukraine-Kriegs "unangebracht"

    "In Zeiten, in welchen in Europa Krieg herrscht, Menschen gewalttätig aus ihrer Heimat vertrieben, schwer verletzt oder gar ermordet werden, ist das öffentliche Ausleben von Tötungsfantasien unter dem Deckmantel der Kunst unangebracht", so  Eppinger weiter. Aktuell wird auch der zweite Teil des Stückes mit dem Titel "Zertretung 2. Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" im Volkstheater inszeniert. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, werden am Donnerstag sogar beide Teile nacheinander gezeigt, quasi als Double-Feature, wettert die ÖVP.

    "Kunst hat einen gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrag. Und wie der Name Volkstheater schon sagt, sollte das Volkstheater für die Menschen da sein. Das derzeitige Spielprogramm zeugt allerdings vielmehr von Tötungsfantasien, Gewalt und vor allem mangelnder Sensibilität der derzeitigen geopolitischen Lage gegenüber, als von Kunst", kritisiert Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer.