"Volle Windeln": Star-Autor wühlte in Wien im Müll 

Über 25 Jahre lang verschwieg er der Öffentlichkeit, dass er ein Doppelleben führte. Nun geht er ganz offen damit um. Im Ö3 "Frühstück bei mir" erzählt Arno Geiger: "Ich war ein Lumpensammler, ein Niemand. Ich habe im Altpapier gewühlt, um Tagebücher und Notizen anderer Menschen zu finden und meine Version davon zu erzählen."

Manche glauben, er habe diese Geschichten erfunden. Der Autor betont aber, dass man sich diese detailreichen Erzählungen nicht ausdenken könne. Dem Abfall verdanke er dementsprechend sehr viel.

"Habe es aus Neugier gemacht"

Während dem Frühstück ließt Claudia Stöckl dann auch eine Passage aus seinem neuen Buch "Das glückliche Geheimnis" vor und bittet dabei die Zuhörer, das Kipferl kurz wegzulegen. So stieß er bei seiner Suche nach Briefen und Tagebüchern auf "volle Windeln, Hundekacke und verdorbenen Fisch". Arno Geiger dazu: "Es ist halt Müll. Die niedrigste Wirklichkeit". 

Mittlerweile wühlt er nicht mehr in Müllcontainern herum – und in gewisser Weise mache ihn das auch ein wenig traurig, gesteht der Autor. "Ich habe es aus Neugier gemacht, ich wollte etwas erfahren", so Geiger. Dass es jetzt vorbei ist, ist für ihn die richtige Entscheidung. Es sei nicht gut, wenn man sich an etwas zu sehr klammert. Er müsse sich neu orientieren.