Wien

Volles Postfach: Warnung vor Kiga-Missbrauch ging unter

Die Chefin der MA 10 soll schon vor einem Jahr über den Kindergarten-Skandal in Wien informiert worden sein. Das Mail habe sie aber "überlesen".

Thomas Peterthalner
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Der Kindergarten in Wien-Penzing
Der Kindergarten in Wien-Penzing
Sabine Hertel

Eine Sondersitzung des Bildungsausschusses brachte Dienstag (31.5.) in Wien neue Ermittlungsergebnisse zu dem schrecklichen Missbrauchsverdacht in Wien-Penzing ans Tageslicht. Ein Pädagoge soll Kinder auf der Toilette missbraucht haben, wir berichteten. Der Mann wurde nur versetzt, nicht aber suspendiert. "Das versteht niemand", ärgert sich Anwalt Johannes Bügler. Er fordert auch die Absetzung der zuständigen MA10-Chefin, gegen die nun ein schwerer Vorwurf bekannt wurde. 

MA10-Chefin unter Druck

Die Beamtin soll bereits im Jahr 2021 einen Hinweis zu dem Kindergarten-Skandal bekommen haben. Angeblich habe sie das Mail aber „überlesen“, weil das Postfach voll gewesen sei. 

Bisher hieß es, die MA10-Leiterin hätte erst im Mai 2022 von den Vorwürfen gegen den Pädagogen erfahren. "Offenbar ist sie mit ihren Aufgaben ebenso überfordert, wie ihr vorgesetzter Stadtrat. Bei so einem furchtbaren Vorfall braucht es keine salbungsvollen Worte, sondern Taten und nicht zuletzt auch personelle Folgen. Standort- und Regionalleitung werden vom Bildungsstadtrat als Sündenböcke geopfert, um irgendwelche Handlungen vorzutäuschen", so der Wiener FPÖ-Klubobmann. Krauss fordert ebenfalls die sofortige Suspendierung der Leiterin der MA10. Es gilt die Unschuldsvermutung!

"Wiederkehr muss reagieren!"

Es sei schockierend und völlig unverständlich, dass Vizebürgermeister Wiederkehr keine Taten nach den Missbrauchsfällen in dem Wiener Kindergarten in der Waidhausenstraße 30 setze. "Wenn mutmaßlicher Missbrauch an mehreren Kindern ein Jahr lang vertuscht wurde und man die Eltern nicht informiert hat, dann reicht es nicht aus, als einzige Konsequenz eine Kommission einzusetzen. Wie lange will Wiederkehr die betroffenen Kinder und deren Eltern durch seine Untätigkeit noch verhöhnen", fragt der Klubobmann der Wiener FPÖ, Maximilian Krauss, nach der heutigen Sondersitzung. 

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