Österreich

Buhrufe für Conchita: Mehrheit gegen Gendern

Heute Redaktion
Teilen
Conchita Wurst wurde beim Singen der "gegenderten" Bundeshymne bei der Beachvolleyball-WM ausgepfiffen. Eine Umfrage zeigt, dass "Gendern" vielen Befragten bei Gesetzestexten wichtig ist, 55 % finden es aber in keinem Bereich sinnvoll.
Conchita Wurst wurde beim Singen der "gegenderten" Bundeshymne bei der Beachvolleyball-WM ausgepfiffen. Eine Umfrage zeigt, dass "Gendern" vielen Befragten bei Gesetzestexten wichtig ist, 55 % finden es aber in keinem Bereich sinnvoll.
Bild: GEPA/"Heute"-Grafik

Conchita Wurst wurde ausgebuht, als sie das Wort "Töchter" in unserer Hymne sang. Auch eine Umfrage zeigt, dass die Akzeptanz fürs "Gendern" sinkt.

Buh-Rufe und Pfiffe hagelte es am Wochenende für Songcontest-Siegerin Conchita Wurst, als sie unsere Bundeshymne mit den Worten "große Töchter" bei der Beachvolleyball-WM sang (wir berichteten).

Wenig überraschend zeigt eine brandaktuelle Umfrage des Linzer Marktforschungsinstituts Spectra zeigt, wie die Österreicher zu dem umstrittenen Thema "Gendern" stehen: Die Ablehnung ist nämlich seit dem Jahr 2014 viel größer geworden.

Die Ergebnisse im Detail:

- Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, 55 % (+8 % gegenüber dem Jahr 2014) sieht im "Gendern" überhaupt keine sinnvollen Anwendungsbereiche mehr. Frauen und Männer sind hier ähnlicher Meinung. Bei den Unter-30-Jährigen ist der Anteil der Ablehner allerdings geringer und in etwa gleichgeblieben (37 %) gegenüber dem Jahr 2014.

- Am ehesten sollte geschlechtergerechte Sprache laut Umfrage von Behörden (38 %), in Gesetzestexten (38 %) und im geschäftlichen Schriftverkehr (28 %) verwendet werden.

- Nur jeder vierte bis fünfte der Befragten findet "Gendern" in der Fachliteratur (25%), in Schulbüchern (23 %) und in Zeitungen (21 %) sinnvoll.

- Am wenigsten wichtig seien diese Formulierungen im Online- und im Social-Media-Bereich sowie im privaten Schriftverkehr. Hier finden das nur 16 % der Befragten bedeutsam.

- Nur 21 % (minus 10 %) sehen im "Gendern" einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Mann und Frau.

- Mehr als die Hälfte, 51 % (+ 13 %), kritisiert, dass durch Binnen-I und Co Texte verkompliziert werden. 60 % wollen überhaupt kein Binnen-I mehr.

- Klar zur Verwendung der "gegenderten" Sprache bekennt sich nur mehr eine von zehn Personen. Der Rest hat Zweifel, steht der Thematik gleichgültig oder kritisch gegenüber.

Hier geht?s zur Umfrage, bei der 1.000 Personen befragt wurden.

(rs)