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"The sense of an ending" zieht sich wie Kaugummi

Heute Redaktion
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Die Verfilmung des preisgekrönten Romans "Vom Ende einer Geschichte" erweist sich als herbe Enttäuschung. Kinostart ist der 3. August 2018.

"Vom Ende einer Geschichte" (Original: "The sense of an ending"), der auf dem gleichnamigen Roman des preisgekrönten Autors Julian Barnes basiert, dreht sich um einen in die Jahre gekommenen Mann namens Tony Webster (Jim Broadbent), der in London ein kleines Geschäft für alte Fotoapparate betreibt. Nebenbei kümmert er sich um seine schwangere Tochter Susie (Michelle Dockery), mit der er regelmäßig zum Geburtsvorbereitungskurs geht.

Alles ändert sich schlagartig, als er erfährt, dass er das Tagesbuch seines ehemaligen Jugendfreundes Adrian geerbt hat. Um dieses zu bekommen, muss sich Tony an seine alte Jugendliebe, Adrians Mutter Veronica (Charlotte Rampling), wenden und das gestaltet sich als schwierig. Denn die will ihm das Tagebuch unter keinen Umständen aushändigen. Trotzdem möchte Tony unbedingt erfahren, was Adrian ihm damit sagen wollte und gräbt immer tiefer in der Vergangenheit ...

Trailer zu "Vom Ende einer Geschichte"

Credit: Wild Bunch

Während des ganzen Films fragt man sich: Was ist eigentlich das Geheimnis um Adrian, Tony und Veronica, das im Trailer so groß angepriesen wurde? Eine zufriedenstellende Antwort gibt es leider nicht darauf.

Eigentliche Story bleibt auf der Strecke

Anstatt sich auf die eigentliche Handlung zu konzentrieren, rücken eher belanglose Nebengeschichten in den Vordergrund. Die Story rund um Tony und seine schwangere Tochter Susie hätte man sich etwa sparen können. Sie trägt auch nicht zur eigentlichen Geschichte bei. Es ist der vergebliche Versuch, den gesamten Stoff des zweiteiligen Romans, in nur einen Film zu pressen.

Langatmige Flashbacks, Broadbent falsch besetzt

Anstrengend sind zudem die immer wiederkehrenden Flashbacks. Die faden Szenen ziehen sich hier in die Länge wie ein zäher Kaugummi. Auch die schauspielerische Leistung des Casts lässt großteils zu wünschen übrig. Als Sympathler wurde der Oscar-Preisträger Jim Broadbent, der vor einigen Jahren beim Remake der "Teletubbies" als Synchronstimme fungierte, falsch besetzt. In dem Drama wirkt er eher wie ein aufdringlicher Besserwisser.

Rampling rettet Film nicht

Einzig und allein die ehemals oscarnominierte Charlotte Rampling ("45 Years") spielt ihre Rolle gut, doch das macht den Film leider auch nicht besser. Am Ende bleiben viel zu viele Fragen offen.

"Vom Ende einer Geschichte" startet am 3. August in den österreichischen Kinos.

(LM)