Österreich

Vom Superstar zum Albtraum-Kranken-Haus

Heute Redaktion
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Bild: Archiv

Das Wiener AKH galt lange Zeit als internationale Vorzeigeklinik. Massive Einsparungen und katastrophales Management haben dazu geführt, dass sich das Krankenhaus am Gürtel zum richtigen Patientenschreck entwickelt hat. Ein Lokalaugenschein im größten Spital Europas.

Vier Stunden mit krankem Kleinkind in der Notaufnahme. "Am Abend mit einem 19 Monate alten Kleinkind in die AKH-Notaufnahme zu müssen, ist ein Horror", berichtet ein Vater im Heute-Gespräch. "Nach vier Stunden Wartezeit wurde meine Tochter dann endlich behandelt. In der Zwischenzeit wurde ein 15-jähriger Drogensüchtiger eingeliefert, der sich neben uns setzte, am ganzen Körper zitterte und dann auch noch erbrach. Schlimme Szenen, ich gehe sicher nicht mehr ins AKH!"



"Bitte nur nicht ins AKH." Sanitäter der Wiener Rettung berichten hinter vorgehaltener Hand von Einsätzen, bei denen Notfall-Patienten regelrecht darum betteln, nur ja nicht ins AKH gebracht zu werden. Nichts geholfen hat diese Bitte Mario M. (15). Er musste mit gebrochenem Arm ins AKH. "Ich bin um 22 Uhr hier angekommen und habe erst um eins wieder gehen können. Das war schon arg."



Ewiges Warten auf Befunde. Sedat A. (33), mit Bronchitis im AKH: "Ich wollte mich absichern, dass es keine Lungenentzündung ist. Erst nach eineinhalb Stunden konnte ich mit einer Ärztin sprechen. Dann habe ich noch drei Stunden auf die Befunde gewartet. Hätte ich nicht ständig nachgefragt, würd' ich immer noch warten."



Weitere Posteneinsparungen geplant. Die Spardebatte geht unterdessen weiter. Bund und Stadt schieben sich dabei gegenseitig die Verantwortung für die Misere zu. Ab 1. Februar sollen, wie berichtet, die Nacht- und Wochenenddienste von 172 auf 146 reduziert werden. Die Ärzte befürchten dadurch noch längere Wartezeiten in den überfüllten Ambulanzen.



+++ Sehen Sie hier die Fotoshow von der Betriebsversammlung im AKH +++