"Von der Garage in die NFL!" Vikings kämpfen um Vertrag

Im "International Pathway Program" gibt es nur elf Plätze für Nicht-Amerikaner, zwei davon gehören Österreichern! Bernhard Seikovits und Leonel Misangumukini sind im zehnwöchigen Trainingscamp in Florida mit dabei.

Dabei erschwerte Corona die Bedingungen für die Vikings-Spieler. Als Amateursportler mussten sie auf ein selbstgebautes Gym in einer Garage zurückgreifen.

AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck ist stolz auf die beiden: "Wir freuen uns natürlich sehr, dass wieder zwei Spieler im Pathway-Programm sind. Es zeigt die Qualität der Spieler. Sie sind jetzt unter schwierigen Bedingungen ins Camp in Florida eingerückt. Es bestätigt die Nachwuchsentwicklung in den jeweiligen Vereinen. In diesem Fall eben die Vienna Vikings, es werden nur elf Spieler weltweit eingeladen, dass da gleich zwei Österreicher dabei sind, ist schon großartig. Wir drücken ihnen die Daumen, dass alles klappt und sie von Corona verschont bleiben. Die NFL wird sich gut um sie kümmern."

Das Duo der Vikings befindet jetzt zehn Wochen im Camp von Tampa Bay. Obwohl die Superbowl 55 (Tampa Bay Buccaneers vs. Kansas City Chiefs, in der Nacht von Sonntag auf Montag ab 0:30 Uhr) auch in der Stadt steigt, dürfen die beiden aufgrund der strengen Corona-Regeln nicht ins Stadion. Beim Tipp sind sie sich einig: "Die Bucs machen es, weil sie Tom Brady haben!" In die Super Bowl wollen die beiden auch irgendwann einmal einziehen. 

Bernhard Seikovits war schon 2020 beim Pathway Program mit dabei. Der Tight End hat seinen Körper von 102 auf 120 Kilo "aufgebessert", allerdings nichts von seiner Schnelligkeit und Explosivität verloren.

"Ich war voriges Jahr schon dabei, habe meine Hausaufgaben auf jeden Fall gemacht. Es war dann schon ernüchternd, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat. Ich habe körperlich zugelegt, um das richtige Kampfgewicht zu haben. Wir werden öfter getestet, müssen auch kurz in Quarantäne. Da wird es viele Video-Meetings geben, wie alles abläuft. Weil ich zum zweiten Mal dabei bin, wird mir nichts auf dem Silbertablett serviert, ich muss genauso hart arbeiten", erzählt Seikovits im "Heute"-Talk.

Auch auf Defensive End Leonel Misangumukini wartet eine NFL-Chance. Seine Besonderheit ist seine "Flügelspannweite" von 2,01 Metern, das macht ihn für einige Teams interessant:

"Als ich 2017 zu den Vikings gekommen bin, war ich noch Wide-Receiver und bin nach und nach von der Offense in die Defense gewechselt. Als Defensive End habe ich wieder den Spaß am Sport bekommen - von da an, hat's angefangen für mich zu laufen. Ich bin nicht nur groß, sondern lang und stark. Bei den Tests haben sie gesehen, dass ich viele Fähigkeiten von meiner Position als Receiver mitgenommen habe. Man muss als Footballer in Österreich den Willen haben, hart zu arbeiten. Wir haben uns ein kleines Gym in der Garage gebaut, da haben wir trotz Corona gut trainieren können - quasi von der Garage in die NFL!"

Wir drücken dem Football-Duo die Daumen, dass es mit einem NFL-Engagement klappt!