Österreich

Von der Piste ab zum Doktor

Heute Redaktion
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Statt am Bürosessel fanden sich viele Niederösterreicher nach den Ferien im Wartezimmer der Unfallambulanz: Zu Spitzenzeiten kommen Ärzte und Personal kaum mit der Versorgung der vielen „Wetteropfer“ nach. Experten zufolge dürfte der heurige, harte Winter einen traurigen Rekord an Pisten- und Glatteisunfällen bringen.

10.45 Uhr, Unfallambulanz des Spitals St. Pölten: Das Wartezimmer ist gesteckt voll, 60 Patienten warten – teils mit schmerzverzerrten Gesichtern – darauf, verarztet zu werden. Die meisten von ihnen sind gestürzt. Der häufigste Grund: Glatteis vor der eigenen Haustür. Noch mehr Opfer forderten Stürze auf der Piste, das ergibt der Lokalaugenschein im Wartebereich der Nachbehandlung: Hier sitzen in Spitzenzeiten bis zu 150 Patienten, die meisten mit eingegipstem Bein oder Arm.
Stephan Schmid, diensthabender Oberarzt in der Ambulanz: „ Die meisten Patienten haben Knochen im Unterarm oder den Knöchel gebrochen. Rippenbrüche und Cuts haben wir auch, aber seltener.“ Von der Pensionistin bis zum Volksschüler sei „alles“ dabei.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen selbst trifft, ist heuer besonders hoch. Christian Kräutler vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) bestätigt: „Auch wenn es noch keine Zahlen gibt, wird diese Wintersaison sicher eine der unfallträchtigsten.“ Schuld ist laut dem Experten das Wetter:
Die Skisaison hat durch den frühen Schneefall zeitig begonnen. Und die extreme Kälte machte die Pisten in den vergangenen Wochen besonders hart, weshalb viele Stürze besonders böse enden. Insgesamt rechnet das KfV für heuer mit 6100 schweren Unfällen auf Niederösterreichs Pisten. Viele ließen sich vermeiden. Der Experte rät: „Nicht auf den Skihelm vergessen, gut aufwärmen und auf Schwächere achten!“Lisa Steiner