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Von Rügen bis Usedom: Rechtsruck im Ferienparadies

Land: D, Genre: Tourismus

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Auf Rügen und Usedom boomt der Tourismus. Und genau dort erzielten die AfD und auch die NPD beispiellose Wahlerfolge. Wie kommt das? Die Autoren gehen den Ursachen nach. Viele Menschen dort haben keine Arbeit - wer eine hat, bringt es mit Saisonarbeit im Tourismus oft nur zum Mindestlohn. Die Autoren stoßen auf Wut, Protest - und auch Ausländerfeindlichkeit. Hoteliers schlagen jetzt Alarm, sie befürchten Einbußen im Tourismus. Schließlich stellen sich die Inseln gern als weltoffen, tolerant und liebenswert dar und werben verstärkt auch um Gäste aus dem Ausland. Rügen und Usedom gehören zu den beliebtesten Ferienzielen der Deutschen. Naturschönheiten wie die Kreidefelsen von Rügen, endlose Sandstrände auf Usedom, die ehemals mondänen Seebäder locken Gäste an. Der Tourismus boomt, nicht nur seit die Deutschen aus Angst vor Anschlägen und Verunsicherung lieber zuhause Urlaub machen. Die Seebäder Binz und Sellin auf Rügen, die Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf auf Usedom - allesamt boomende Küstenorte mit explodierenden Grundstückspreisen, die fast schon Sylter Niveau haben. Luxuswohnungen am Strand, Industriebrachen wenige Kilometer weiter im Hinterland. Die Kinderklinik schließt, das Amtsgericht, die Rentenstelle werden verlegt - viele fühlen sich abgehängt auf den Inseln. Über 32 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen bei der Landtagswahl 2016 im Wahlkreis Vorpommern III, zu dem die Ferieninsel Usedom gehört, auf die AfD - das Spitzenergebnis der Partei in Mecklenburg-Vorpommern. In der durch die V2-Raketen der Nazis weltbekannten Gemeinde Peenemünde haben über die Hälfte der Bürger AfD oder NPD gewählt.

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