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Von Sinatra verehrt und mehr Hits als die Beatles

Heute Redaktion
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Bild: NARA National Archives and Records Administration

"Bing Crosby war der größte Star seiner Zeit. Er war Michael Jackson, er war Madonna, er war die Beatles", sagt niemand geringerer als Michael Buble. Und wirklich: "White Christmas", Crosbys berühmtesten Song,kennt jeder - nicht nur in Amerika.

"Bing Crosby war der größte Star seiner Zeit. Er war Michael Jackson, er war Madonna, er war die Beatles", sagt niemand geringerer als Michael Buble. Und wirklich: "White Christmas", Crosbys berühmtesten Song,kennt jeder - nicht nur in Amerika.

Nicht nur Buble outet sich stolz als Crosby-Fan. Als Musiker und Mime inspirierte er Generationen von Künstlern - allen voran Frank Sinatra, der ihn als Idol verehrte. Bis heute hat niemand den Hitparaden-Rekord gebrochen, den der produktive Crosby mit seinem weichen und wandlungsfähigen Bariton als Sänger in vielen Genres - von Jazz und Swing über Country & Western bis zu sentimentalen Schlagern und religiösen Hymnen - aufstellte.

Mehr Hits als die Beatles oder Elvis

Crosby verkaufte bis 2003 über eine halbe Milliarde (!) CDs und Platten. 38 Mal schaffte er es an die Spitze der Hitparade. Zum Vergleich: Den Beatles gelangen 24 Nummer 1 Songs und Elvis Presley toppte die Charts 18 Mal. Crosby ist eine US-Ikone. Er war von der Ära der Prohibition über die düsteren Jahre der Weltwirtschaftskrise bis weit in den Kalten Krieg hinein der beliebteste Entertainer Amerikas.

Elf neue Alben zum Geburtstag

Zum Jubiläum erscheinen elf seiner Alben digital remastert. Neben Deluxe-Versionen essentieller, rarer LP's und CD-Erstausgaben sind teils auch hochwertige Compilations mit bisher unveröffentlichtem Material dabei. Alle neuen CDs finden Sie in der Fotoshow.

Der Star verstarb 1977 überraschend beim Golfen - an einem Herzinfarkt. 2013 wäre Harry Lillis Crosby - den Spitznamen Bing verpassten ihm Schulfreunde - 110 geworden. Das weiß man allerdings erst seit knapp 10 Jahren. "Auf seinem Grabstein in der Nähe von Hollywood steht zwar noch der 2.5.1904 als Geburtsdatum, aber heute wissen wir es besser", sagt Eileen Bell-Garrison, Chefbibliothekarin der Gonzaga University im US-Bundesstaat Washington. An dieser Uni studierte Bing einige Semester Jus, später spendete er Millionen.

Nachbarsbursche mit Segelohren - vom Hilfsarbeiter zum Millionär

Mit seinem Image des netten Burschen aus der Nachbarschaft, zu dem neben einer unerschütterlich guten Laune auch seine Segelohren gehörten, über die Hollywood allerdings witzelte, zog er massenweise die Sympathien der Amerikaner auf sich. Zum Crosby-Mythos trägt kräftig bei, dass seine Karriere zum amerikanischen Tellerwäscher-Millionär-Traum passt. Geboren als viertes von insgesamt sieben Kindern eines kleinen Buchhalters, rackerte er schon als Schüler in Hilfsarbeiter-Jobs. An der Uni interessierte ihn am meisten die Studentenband. Mit deren Klavierspieler Al Rinker tingelte er nach abgebrochenem Studium für Almosen durch Hollywood-Nachtklubs, bis "Jazzkönig" Paul Whiteman ihn entdeckte.

Filmrolle mit Grace Kelly und ein Oscar

Frühe Hits wie "The Old Ox Road", "June in January" und "Please" machten Crosby weltberühmt, bald folgte auch eine Karriere in Hollywood. Als seriöser Schauspieler blieb er vor allem in der Rolle eines Alkoholikers in dem Film "Country Girl" (1954) an der Seite von Grace Kelly unvergessen. Für den Film "Going My Way" bekam er einen Oscar.

Nach Alko-Unfall ins Gefängnis

Mit dem Schnaps hatte er auch im wirklichen Leben reichlich Erfahrung gemacht. Als Bing nach einem kleineren Unfall im Vollrausch für zwei Monate im Gefängnis landete, hängte Hollywood ein "e" an seinen Spitznamen - "Binge" bedeutet Saufgelage.

APA/red.