Österreich

Von syrischer Kriegshölle in eine WG im Achten

Heute Redaktion
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"Die IS-Terroristen töteten vor meiner Apotheke einen Mann, ich musste durch die Blutlache gehen. In dem Moment wusste ich: Ich muss weg", sagt Hudaa (32).

"Die IS-Terroristen töteten vor meiner Apotheke einen Mann, ich musste durch die Blutlache gehen. In dem Moment wusste ich: Ich muss weg", sagt Hudaa (32).

Ihr Haus wurde weggebombt. Völlig allein brach sie auf, 20 Tage dauerte die Flucht aus dem Osten Syriens nach Wien. "Am schlimmsten war die Fahrt über das Meer – mit einem Plastikboot, mitten in der Nacht", sagt die Pharmazeutin. Seit zwei Wochen wohnt Hudaa in der Josefstadt.

"Ihre Schwester wurde von einem meiner Freunde aufgenommen. Als ich erfahren habe, dass sie auch flüchtet, war klar: Ich räume ein Zimmer frei", erzählt Sabine Beck (45). Die alleinerziehende Mutter ist froh: "Wir haben eine angenehme WG, frühstücken gemeinsam. Helfen ist ganz einfach."

In jeder freien Minute lernt Hudaa Deutsch. Ihr Ehemann Omar lebt seit 11 Monaten in Kärnten, darf derzeit nicht nach Wien. Ihr größter Wunsch ist, ihn wiederzusehen. Und der zweitgrößte: "Ich möchte in Wien als Apothekerin arbeiten."