Österreich

Von Terroristen zum Drogenschmuggel gezwungen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Denise Auer

Die Anklage klang nach kurzem Prozess: Am 21. Mai wurde der Nigerianer John E. (37) am Flughafen Schwechat als Bodypacker verhaftet. Als Drogenkurier hatte er 39 Päckchen mit 780 Gramm Kokain geschluckt.

Nach lebensgefährlichem Stoffwechsel sollte er das Suchtgift einem Abnehmer bei der Lugner City übergeben. Mittwoch stand John E. in Korneuburg (NÖ) vor Gericht. Ähnliche Verfahren endeten mit vier Jahren Haft. Aber mit Topanwalt Philipp Wolm an der Seite erzählte der Angeklagte eine Topstory.

In Nigeria sei seine Schwester von der islamistischen Terrortruppe Boko Haram entführt worden. Er brauchte Lösegeld, um sie freizukaufen. "Da war mir leider jedes Mittel recht." Laut Ermittlungen ist die Aussage glaubwürdig. Also strafte Richter Manfred Hohenecker mit Augenmaß: nur 18 Monate Haft.