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Niedlich? So blutrünstig sind Erdmännchen wirklich

Heute Redaktion
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Der Zoo Dortmund schockt mit einem spektakulären Foto Erdmännchen-Fans: So blutrünstig haben Sie die vermeintlich niedlichen Racker noch nie gesehen – dabei ist dieser Anblick ganz normal.

Mit blutverschmierter Schnauze reißt ein Erdmännchen ein Stück Fleisch aus dem Kadaver eines weißen Kaninchens. So hätten wir uns Erdmännchen Timon aus dem Film-Klassiker "König der Löwen" niemals vorgestellt. Doch die Regeln der Natur sind meist viel grausamer, als uns die verklärte Disney-Romantik vorspiegelt.

Der Zoo Dortmund sorgt aktuell auf Facebook mit diesem Schock-Foto von Tierpflegerin Stella Gehrmann für Aufsehen und eröffnet damit eine völlig neue Sicht auf die vermeintlich herzigen Bewohner der südafrikanischen Kalahari-Wüste.

"Erdmännchen sind nicht etwa Nagetiere, wie manchmal vermutet wird, sondern Raubtiere", erklären die Tier-Experten. Zwar ernähren sich die kleinen Mangusten vorwiegend von Insekten, doch rund ein Fünftel ihrer Nahrung machen in freier Wildbahn Wirbeltiere aus.

Käfer und Kaninchen

"Daher bekommt auch die Erdmännchen-Familie in unserem Zoo einmal pro Woche Kaninchen, was dann durchaus schon für Irritationen gesorgt und bei manchen unserer Besucher das positive Image der kleinen Raubtiere erschüttert hat.

Im Gegensatz zu den häufig verfütterten Mehlkäferlarven, werden die Kaninchen aber nicht lebend verfüttert. "Wir beziehen die Kaninchen von einem Züchter, dessen Kaninchen hauptsächlich für den menschlichen Verzehr verkauft werden. Dort werden die Kaninchen auch fachgerecht getötet", erklärt der Zoo. Anders sei es aufgrund des Tierschutzgesetzes gar nicht erlaubt.

Positive Resonanz auf Schock-Foto

Neben Käfern und Kaninchen stehen aber auch auch einmal pro Woche Mäuse, Tauben und Wachteln auf dem Speiseplan. Dazu gibt es auch etwas Gemüse und im Sommer Melonen.

Auf Facebook ist die Resonanz der User auf den ungewöhnlichen Beitrag durchaus positiv: "Ich finde es sehr wichtig, dass man sich den Kreislauf der Natur vor Augen führt", schreibt etwa Ulli P. dazu. Auch Elisa O. ist erstaunt über das Foto: "Wusste tatsächlich nicht, dass Erdmännchen so große Tiere fressen".

Ganzkörperfütterung hat viele Vorteile

Dass die kleinen Raubtiere den ganzen Kadaver vorgesetzt bekommen und nicht mundgerechte Stücke, hat – auch wenn es manche Besucher schocken mag – einen guten Grund: "Eine sogenannte Ganzkörperfütterung hat für das zu fütternde Tier viele Vorteile." Es sei nicht nur eine Beschäftigung, auch Kiefer und Kaumuskulatur würden dadurch gestärkt, erklärt der Zoo Dortmund. Über die ebenso enthaltenen Innereien würden die Erdmännchen wichtige Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen, die sonst als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden müssten.

Für alle jene, die lieber die herzige Seite der kleinen Wüstenbewohner in Erinnerung behalten, gibt's zum Abschluss dieses Artikels noch dieses wirklich zuckersüße Video von Baby-Erdmännchen auf Erkundungstour:

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