Österreich

Voodoo-Skandal: Drei Personen droht Gefängnis

Vorwürfe gegen drei Mitarbeiter wurden bestätigt. Die Staatsanwaltschaft hat bereits die Ermittlungen aufgenommen.

Heute Redaktion
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Krankenhaus Nord.
Krankenhaus Nord.
Bild: Sabine Hertel

Der Energie-Ring-Skandal um das Krankenhaus Nord geht in die nächste Runde. Wie jetzt bekannt wurde ermittelt laut einem "krone.at"-Bericht die Staatsanwaltschaft gegen die damalige Programmleiterin, einen Kollegen, der das Projekt abgesegnet hatte, sowie die Präsidentin des Obersten Sanitätsrats.

Bereits in den vergangenen Wochen sorgte das Großprojekt Krankenhaus Nord immer wieder für Schlagzeilen. Grund: Man zahlte 95.000 Euro für einen "Energie-Schutzring" rund um das Spital. Die ehemalige Präsidentin des Obersten Sanitätsrats Sylvia S. soll den Zauber in Auftrag gegeben haben.

Zwei Personen werden suspendiert

Der Krankenanstaltenverbund (KAV) leitete nach Bekanntwerden Untersuchungen der Internen Revision ein. Nun sind die ersten Ergebnisse da. Die Konsequenzen: "Die Programmleiterin und ihr Stellvertreter wurden bereits ihrer Funktion enthoben und vom Dienst freigestellt. Nun wird der KAV deren vorläufige Suspendierung und die Einleitung eines Disziplinarverfahrens beantragen. Der Vertrag mit der Beraterin wurde gelöst", so ein KAV-Sprecher zu "Heute".

Grund für den Antrag auf vorläufige Suspendierung: Ein Verdacht auf Dienstpflichtverletzung. Eine unabhängige Disziplinarkommission wird in Folge das Disziplinarverfahren gegen die ehemalige Programmleiterin Susanne L. und ihren Stellvertreter durchführen. Der Vertrag mit der "Krankenhaus-Nord"-Beraterin und Präsidentin des Obersten Sanitätsrats Sylvia S. wurde gelöst.

Vorwürfe der Korruption "haben sich aus jetziger Sicht nicht bestätigt", so der KAV-Sprecher.

"Weitere Schritte bei weiteren Dienstpflichtverletzungen"

Erst nach Abschluss des Verfahrens könne beurteilt werden, ob und an wem sich der KAV schadlos halten könne, so der KAV zu "Heute".

Derzeit wird das KH-Nord-Team vom zweiten stellvertretenden Programmleiter geführt. Die Arbeiten mit Schwerpunkt auf der technischen Inbetriebnahme werden weitergeführt wie bisher, so der KAV. Und: "Sollten weitere Dienstpflichtverletzungen vorliegen, werden – wie schon jetzt – bereits während der Prüfung Schritte gesetzt", so der KAV.

Drei Monate lang soll der Bewusstseinsforscher Christoph Fasching an dem Schutzring gearbeitet haben. Seine Arbeit protokollierte er. Seiner Ansicht nach, waren die "Voraussetzungen, unter denen das Projekt hier gestartet wurde, alles andere als optimal".

(slo, gem)