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Vor der Wahl geht es zuerst zum Drogentest

In der Ukraine nimmt man es genau. Vor der Stichwahl für die Präsidentschaft mussten beide Kandidaten zum Drogentest.

Heute Redaktion
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Mit einem Bluttest auf Drogen und Alkohol haben sich die beiden Kontrahenten für die Präsidentenwahl in der Ukraine für die nächste Runde aufgestellt. Staatschef Petro Poroschenko ließ sich vor laufenden Kameras im Olympiastadion in Kiew Blut abnehmen.

Zuvor hatte Poroschenko die Herausforderung seines Konkurrenten, des Komikers Wolodymyr Selenski, zu einem Rededuell in der Arena angenommen. Der Termin für das Duell, das wenige Tage davor angesetzt werden dürfte, steht noch nicht fest.

"Junges Blut"

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Den Bluttest hatte der 41-jährige Selenski als Bedingung gestellt – weil das Land einen gesunden Präsidenten brauche, wie er sagte. Auch der Komiker ließ sich Blut abnehmen. „Zum Glück habe ich aber viel davon – junges Blut", sagte Selenski. In drei Tagen werde es die Ergebnisse des privaten Labors geben. Bei Poroschenko gab es in Schnelltests offiziellen Angaben zufolge keine Rückstände von Drogen.

Herausforderer Selenski verfügt keinerlei politische Erfahrung. Bisher gab er den Staatschef nur als Schauspieler in einer Fernsehserie. Was politisch von ihm zu erwarten ist, weiß niemand so recht. Eines hat er jedoch anklingen lassen: Er verspricht den Menschen "ein neues Leben, ohne Korruption, ohne Schmiergeld".

30 Millionen wahlberechtigt

Beide Kandidaten stehen für einen prowestlichen Kurs mit einer künftigen Mitgliedschaft in der EU. Sie kommunizieren bisher nur per Videobotschaft miteinander. Die erste Runde hatte Selenski am letzten Sonntag haushoch mit mehr als 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Poroschenko musste im Vergleich zu 2014 starke Einbußen hinnehmen und landete bei knapp 16 Prozent. Rund 30 Millionen Ukrainer sind wahlberechtigt.

(red)