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Vor Verhandlungen: Israel ließ 26 Palästinenser frei

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Kurz vor dem offiziellen Beginn direkter Nahost-Friedensverhandlungen am Mittwoch hat Israel als Geste des guten Willens 26 palästinensische Häftlinge freigelassen. Andererseits wurde aber auch ein Luftangriff im Gaza-Streifen geflogen.

Zuerst wurden Mittwochfrüh elf Palästinenser, die bisher im israelischen Ofer-Gefängnis einsaßen, von palästinensischen Behördenvertretern ins Westjordanland gebracht, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Grenzübergang Beitunia berichtete. Die vier Fahrzeuge der Palästinensischen Autonomiebehörde wurden von der Polizei eskortiert. Ein paar Menschen jubelten dem Konvoi zu.

2.000 Menschen jubelten über Freilassungen

Kurz darauf passierten 15 Häftlinge den Kontrollposten Eres und wurden im Gazastreifen offiziell freigelassen, wie ein weiterer AFP-Reporter berichtete. Die ehemaligen Häftlinge wurden von mehr als 2.000 Verwandten und anderen Unterstützern erwartet. Für den Anlass wurden Zelte aufgebaut und mit Flaggen geschmückt.

Freude herrschte auch im Westjordanland über die Freilassungen. "Es ist der wichtigste Tag in unserem Leben, wir sind sehr glücklich", sagte der 52-jährige Mahmud Salah, der in Beitunia auf seinen Bruder Mokdad wartete, der 21 Jahre von einer lebenslangen Haftstrafe abgesessen hat. "Selbst als sie die Namen bekanntgegeben haben, haben wir nicht wirklich daran geglaubt, ihn wiederzusehen."

Israels Oberster Gerichtshof hatte Einsprüche von Opferfamilien gegen die Freilassung der Langzeithäftlinge zurückgewiesen. Solche Entscheidungen lägen im Ermessen der Regierung, hieß es. Die schrittweise Freilassung von insgesamt 104 Gefangenen in vier Etappen parallel zum Nahost-Friedensprozess war von Israel als Zeichen des guten Willens angekündigt worden.

Verhandlungs-Neustart nach drei Jahren Pause

Die seit drei Jahren unterbrochenen direkten Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern sollen am Mittwochabend in Jerusalem formell neu gestartet werden. Vor zwei Wochen fanden in Washington bereits vorbereitende Treffen statt, bei denen die Unterhändler beider Seiten zusammentrafen.

Die Situation bleibt dennoch weiter angespannt. Ebenfalls kurz vor Beginn der Friedensgespräche hat Israel einen Luftangriff im Gazastreifen geflogen. Der Einsatz habe sich gegen zwei Orte gerichtet, von denen Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden seien, teilte die Armee am Mittwoch mit.

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