Österreich

Vorbestrafte Buchhalterin zweigte 133.000 Euro ab: Haft

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eine bereits wegen Untreue vorbestrafte Buchhalterin ist am Dienstag in Wien erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Obwohl sie ohnehin noch 800.000 Euro zurückzahlen muss, nahm die Frau erneut einen Posten als Buchhalterin an und überwies sich 133.000 Euro. Diesmal muss sie eineinhalb Jahre wegen Unterschlagung hinter Gitter.

2009 war die Angeklagte in St. Pölten wegen Untreue zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Trotz ihrer Vorgeschichte kam die kaufmännische Angestellte laut Bericht von "orf.at" nach verbüßter Strafe erneut an einen Job aus Buchhalterin. Obwohl sie nach ihrer damaligen Verurteilung noch immer 800.000 Euro zurückzahlen muss, juckte es ihr in den Fingern, sich erneut zu bereichern.

Einkäufe bei Zalando und Amazon

Die Leichtgläubigkeit ihres Vorgesetzten tat ihr Übriges: Ab September 2014 überwies die Angestellte 44 Mal insgesamt 133.000 Euro an sich selbst. Sie stotterte mit dem Geld nicht etwa fleißig die offenen Rechnungen ab, sondern kaufte bei Zalando und Amazon ein.

Zunächst gelang es der Buchhalterin, ihre Taten geheim zu halten. Erst im November 2016 fiel eine Buchung auf, die nicht zugeordnet werden konnte. Da kam die Firma der Frau auf die Schliche und wurde auf das gesamte Ausmaß des Schadens aufmerksam.

Angeklagte profitierte von Gesetzesänderung

Zwei Tage nach ihrer Kündigung erstattete die Frau Selbstanzeige. Ihr Geständnis wurde als mildernd gewertet, die Vorstrafe, die lange Zeitspanne der Taten und die Schadenshöhe fielen erschwerend ins Gewicht. Die Frau profitierte von einer Gesetzesänderung, durch die der Strafrahmen von zehn auf drei Jahre gesenkt worden war. "Sonst würde das Urteil ganz anders aussehen", sagte der Richter. Das Urteil ist rechtskräftig.