Österreich

Kindergarten-Pädophiler: Wieder Mädchen belästigt!

Heute Redaktion
Teilen
Am Zaun des Kindergartens wird an manchen Stellen ein Sichtschutz angebracht.
Am Zaun des Kindergartens wird an manchen Stellen ein Sichtschutz angebracht.
Bild: Sabine Hertel

Zweimal belästigte, wie berichtet, ein Mann die Mädchen des Kindergartens Dreherstraße (Simmering). Mittwoch soll er nach neuen Opfern gesucht haben.

Die Situation in Simmering wird wohl immer bedrohlicher: Der erste Vorfall mit dem Unbekannten (schlank, weiße Haare, die hinten etwas länger sind) passierte am 18. August gegen 14 Uhr: Der etwa 50 bis 60 Jahre alte Mann, der meist mit dem Fahrrad unterwegs ist, stellte sich vor den Gartenzaun des städtischen Kindergartens in der Dreherstraße (Simmering) und mastubierte vor zwei Mädchen (vier und fünf Jahre). Der Vater eines der Opfer, Paul H. (Name geändert), erstattete Anzeige wegen sittlicher Gefährdung von Personen bei der Polizei.

Pädophiler lockte Mädchen an den Zaun

Zwei Monate lang war Ruhe, doch am Dienstag tauchte der Verdächtige angeblich wieder vor dem Kindergarten auf: Diesmal soll er ein Mädchen mit den Worten: "Ich hab' Sachen von deinem Papa" an den Zaun gelockt haben. Er wollte offenbar, dass die Vierjährige über die nur 1,50 Meter hohe Absperrung klettert.

Die Eltern sind besorgt, Paul H. fordert Sicherheitsvorkehrungen wie einen höheren Zaun und Sichtschutz. Einem Teil dieser Forderungen wird nun nachgegeben: "Am Zaun wird ein Sichtschutz angebracht – allerdings nur an bestimmten Stellen. Sicherheit ist wichtig, aber sie muss auch sinnvoll sein. Die Pädagoginnen müssen sehen können, was hinter dem Zaun vor sich geht", erklärt die stellvertretende Leiterin der MA 10 (Kindergärten), Eva Reznicek, auf Nachfrage.

Verstärkte Kontrollen durch Pädagoginnen

Auch interne Maßnahmen wurden umgesetzt: So kontrollieren die Kindergarten-Mitarbeiterinnen verstärkt den Bereich rund um den Zaun, mit den Kindern wurde besprochen, wie sie im Fall der Fälle reagieren sollen.

Für Kritik und Unverständnis bei Paul H. sorgte allerdings, dass der Kindergarten am 18. August keine Anzeige erstattet hatte. "Üblicherweise machen wir das schon. In diesem Fall gab es aber Überschneidungen bei den Informationen", erklärt Reznicek.

Im krassen Gegensatz dazu steht die Aussage einer Mutter, die sich bei "Heute" meldete: "Ich habe die Leiterin des Kindergartens auf den Vorfall am 18. August angesprochen. Sie meinte, dass sie eine Anzeige bei der Polizei gemacht hat und alles Menschenmögliche gegen den Pädophilen unternehmen werde."

Nicht alle Eltern wurden informiert

Für Unmut sorgt zudem, dass nicht alle Eltern – etwa per Aushang – über die Vorfälle informiert wurden: "Das ist unsere grundsätzliche Vorgangsweise. Wir sprechen zuerst mit den Kolleginnen und den Kindern. Natürlich werden auch die Elternvertreter informiert. Wir müssen abwägen: Wie gehen wir mit der Bedrohung um? Macht eine Information Sinn oder erzeuge ich dadurch nur mehr Panik", so die stellvertretende MA-10-Leiterin.

Unbekannter sprach Mittwoch Schwestern an

Der Pädophile soll noch für einen weiteren Vorfall verantwortlich sein: Laut Polizei sprach am Mittwoch ein Mann, der eben auch mit dem Fahrrad unterwegs war, zwei Schwestern (sieben und zehn Jahre) in der Lorystraße (Simmering) an, wollte, dass sie mit ihm mitkommen. Als die Mädchen zu schreien und weinen begannen, flüchtete der Unbekannte.

(cz)