Vorurteile am Set: "Bitte nehmen Sie eigene Burka mit"

Schauspielerin Aida Loos reicht's: Auf Facebook entlarvt die österreichische Kabarettistin mit persischen Wurzeln, wieso sie „kein Vorstadtweib, keine Kommissarin oder die Buhlschaft“ spielt. „Die Antwort ist gleichermaßen banal wie trist: Ich bin für den österreichischen Film einfach zu wenig weiß.“

Die 40-Jährige, die mit Parodien von Christiane Hörbiger als Kanzler-Fan, Ursula Stenzel und Philippa Strache viele Lacher erntete, wird im Netz nun ernst: „Ich krieg' ausschließlich Rollen angeboten, die alle Ausländerklischees bedienen mögen und nicht länger gebraucht werden, als einen Tag, an dem ich dann bitte in gebrochenem Deutsch irgendeinen Shit daherstottern soll“. Der Höhepunkt war kürzlich eine Casting-Anfrage für die Rolle einer „Burka-Frau“, in der stand: „Bitte nehmen Sie Ihre eigene Burka mit.“

"Meine Glücksburka hat mich noch nie im Stich gelassen"

Dem bekannten Regisseur antwortete Loos, nicht auf den Mund gefallen: „Was glauben diese Menschen eigentlich? Dass ich diese Email lese, vor Glück, endlich wieder – und sei es nur für die Burkafrau – vorsprechen zu dürfen, durchs Zimmer hüpfe und quietsche?“ Und dann, ganz Komikerin, ergänzt sie: „Um dann im Glücksrausch meinen Kleiderschrank zu öffnen, in dem lauter Burkas für jede Gemütslage hängen, und mich dann treffsicher für meine 'Glücksburka' zu entscheiden. Weil: Die hat mich noch nie im Stich gelassen.“ Lustig, wenn es nicht tragisch wäre.