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Vox Pop

Land: F, Genre: Europa

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Für 64 % aller Europäer sind psychische Krankheiten ein Tabuthema. Dabei werden 38 % der Europäer im Laufe ihres Lebens selbst einmal betroffen sein, sei es von einer leichteren Störung oder sogar einer schwerwiegenden Erkrankung wie Paranoia, Schizophrenie oder einer bipolaren Störung. Wie ist mit den Betroffenen umzugehen? Sollten sie in einer psychiatrischen Klinik isoliert oder vielmehr so gut wie möglich in die Gesellschaft integriert werden? In Europa gibt es da sehr unterschiedliche Ansätze. Manche Länder setzen auf offene Unterbringungsmöglichkeiten, in denen sich die Patienten frei bewegen können. Das beste Beispiel hierfür ist Italien, wo schon 1978 per Gesetz alle psychiatrischen Einrichtungen geschlossen wurden. Andere Länder hingegen, wie beispielsweise Frankreich, stellen die Sicherheit verstärkt in den Vordergrund. "Vox Pop" recherchierte in Frankreich und fand heraus, dass dort Isolation und Fixierung, also das Festschnallen psychisch kranker Menschen auf ihrem Bett, erschreckenderweise schon fast zur Normalität geworden sind. Ein 2016 veröffentlichter, offizieller Bericht thematisiert dieses Tabu und bezeichnet solche Praktiken als "erniedrigend, unwürdig und teilweise gefährlich". Interview der Woche: Pierangelo di Vittorio, Forscher im Bereich Philosophie und Geschichte der Psychiatrie Vox Report: Jede Woche beleuchtet ein "Vox-Pop"-Korrespondent ein weiteres aktuelles Thema aus Europa. Diesmal geht es um eine Goldmine in Griechenland, welche die Regierung von Alexis Tsipras zu einer Kehrtwende in Sachen Umweltschutz bewogen hat. Und wie immer berichten "Vox-Pop"-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Wie handhaben unsere europäischen Nachbarn ihre psychiatrischen Kliniken Ausbau oder Schließung?