Niederösterreich

"Kann nur Go aufreißen" VP-Bürgermeister schimpft Rendi

"Die kann nur die Go... aufreißen um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken" – das Posting eines VP-Ortschefs in Richtung SP-Chefin sorgt für Wirbel.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war Inhalt eines Facebook-Postings des Bisamberger Ortschefs.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war Inhalt eines Facebook-Postings des Bisamberger Ortschefs.
ORF 2

Der nö. Landtag ist zwar seit Freitag in der politischen Sommerpause, dennoch ist merkbar, dass in rund einem halben Jahr in NÖ gewählt wird. Denn aufgrund der Teuerungen sowie der Inflation wurde schon am Donnerstag im Landtag heftig debattiert - und der Ton wird rauer.

"Kann nur die Go... aufreißen"

Vorläufiger Höhepunkt der tieffliegenden Hackeln: Ein Posting des Bisamberger Bürgermeisters, Günter Trettenhahn (VP). Auf der Facebook-Seite "Zeit im Bild" war ein Artikel über die SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner und deren Kritik an den Strompreisen und der Regierung zu lesen. Darunter wurden knapp 1.000 Kommentare abgegeben, wie: "Nehammer konnte Pamela Rendi-Wagner nur mit Beleidigungen das Wasser reichen." Unter diesem Posting rückte dann VP-Ortschef Günter Trettenhahn aus: "Die kann nur die Go... aufreißen, um von der eigenen totalen Unfähigkeit abzulenken. Einfach widerlich diese Person samt ihrer Partei."

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    Facebook-Posting gegen Rendi-Wagner
    Facebook-Posting gegen Rendi-Wagner
    Screenshot/Facebook

    „Ist der Bisamberger Bürgermeister eigentlich jemals durch herausragende Politik für die Menschen aufgefallen oder kann er nur andere beschimpfen?“, fragt der SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar: „Die Präpotenz, Abgehobenheit und das Selbstverständnis der ÖVP in Niederösterreich, aber auch im Bund, sind unerträglich. Nicht nur, dass die Volkspartei intern über die SPÖ in einer Diktion herzieht, die ihresgleichen sucht und ganz tief blicken lässt, schrecken ihre Spitzenfunktionäre auch nicht davor zurück, öffentlich auf Facebook die SPÖ-Bundesparteivorsitzende und Wähler der SPÖ aufs Übelste zu beschimpfen. Hier fehlt jeglicher Respekt.“ Welche Unkultur und welcher Hass auf politisch Andersdenkende in der ÖVP auf der Tagesordnung stehe, zeigen die Chats ganz deutlich, aber auch derartige Aussagen. Diese Einstellung stehe in einem deutlichen Widerspruch zum Ach-so-viel-zitierten „Miteinander“.

    Forderung nach Rücktritt

    „Gerade von einem Spitzenfunktionär einer Partei, die in Skandale und Korruptionsvorwürfe verstrickt ist und untätig dabei zusieht, wie Teuerung und Inflation Menschen und Wirtschaft in ihrer Existenz bedrohen, könnte man meinen, dass er seine Arbeit für die Menschen in diesem Land macht, anstatt untergriffige Schimpftiraden loszulassen“, fordert Kocevar die ÖVP NÖ-Obfrau Johanna Mikl-Leitner auf, sich für diese Beleidigungen zu entschuldigen; der Bürgermeister von Bisamberg müsse umgehend zurücktreten: „Denn wer andere beschimpft, um von seiner eigenen Untätigkeit abzulenken, hat in der Politik nichts mehr verloren", so Kocevar via Aussendung abschließend.

    Mittlerweile wurde das Posting des Bürgermeisters entfernt und der VP-Politiker gesteht seinen Fehler ein: "„Leider habe ich mich in eine viel zu hitzig geführte Debatte hineinziehen lassen und damit selbst zu einer Verschlechterung des politischen Klimas beigetragen. Das tut mir leid und war ein Fehler."