Österreich

VP-Bürgermeister lobt umstrittenes Asylheim

Heute Redaktion
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Gemeinderäte aus St. Andrä-Wördern statteten dem Asylheim Greifenstein einen Besuch ab. Der Eindruck des Bürgermeisters: "Das Haus wird ausgezeichnet geführt."

Die Volksanwaltschaft hatte in einem Schreiben Mängel (Stichwort „Unzureichende Essenssituation") im Asylheim Greifenstein (Tulln) aufgelistet ("Heute" berichtete), Klosterneuburgs SP und die Liste PUK legten mit Kritik nach.

"Die Kommission musste im Zuge ihres Besuches leider feststellen, dass massive Mängel bestehen und die Einrichtung sohin in vielen wesentlichen Punkten derzeit nicht den Erfordernissen einer Grundversorgungseinrichtung entspricht", hieß es in dem Schreiben der Volksanwaltschaft an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP).

Kürzlich gab es nun eine Begehung der Gemeinde St. Andrä-Wördern (Greifenstein ist Katastralgemeinde, Anm.). VP-Bürgermeister Maximilian Titz zu „Heute": „Wir waren zu zehnt quer durch alle Parteien und konnten uns persönlich von einem sehr guten Zustand des ÖJAB-Hauses überzeugen. Wie alle geladenen Gemeinderäte übereinstimmend sahen, wird das Haus ausgezeichnet geführt. Mängel konnte ich bei dem Besuch nicht feststellen."

Weil die interne Einladung an Gemeinderäte offenbar weiterverschickt worden war und aus Sorge vor einem Andrang, war sogar die Polizei vor Ort: "Es kam aber außer uns niemand, alles verlief ruhig", so Bürgermeister Titz. Laut dem Ortschef seien derzeit 36 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in dem Haus untergebracht: "Die jungen Bewohner haben freundlich gegrüßt, von Missständen haben wir nichts bemerkt."

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Wieder Sicherheitsdienst in Greifenstein

Der positive Eindruck des VP-Bürgermeisters bestätigt nun die Freiheitlichen in ihrer Einschätzung: „Im Gegensatz zu den Sozialisten stellt FP-Landesrat Waldhäusl den Asylbereich auf neue Eckpfeiler, zeigt wie Asylpolitik mit Hausverstand geht. Dazu gehört auch wieder ein Sicherheitsdienst in Greifenstein", sieht FP-Bezirkschef Andreas Bors die Freiheitlichen am richtigen Weg, „um den Schutz und die Sicherheit unserer Landsleute zu gewährleisten".

Bors greift auch zwei Mandatare direkt an: "Was SP-Stadtrat Schmid und PUK-Gemeinderätin Arrieta in der Diskussion um das Asylheim von sich gegeben haben, ist mehr als erbärmlich. Besonders SP-Stadtrat Schmid soll sich die katastrophale Asylpolitik und die Zustände in den NÖ-Asylquartieren unter den SPÖ-Vorgängern von Landesrat Waldhäusl noch einmal vor Augen führen. Diese scheinheilige Doppelmoral ist mehr als durchschaubar und zeigt wieder einmal den maroden Zustand der SPÖ."

SP-Stadtrat Karl Schmid hatte gegenüber der "NÖN" den fehlenden Sicherheitsdienst und einen Mangel an Betreuern beanstandet. Teresa Arrieta (PUK) hatte in einem Blog-Beitrag das fehlende Verständnis für seelische Not kritisiert und eine Petition zur Absetzung von Landesrat Waldhäusl mitinitiiert. (wes)