Wien

VP-Kampagne zu Parkpickerl sorgt auf Twitter für Lacher

Mit einer Social Media-Kampagne protestiert die ÖVP Wien gegen das flächendeckende Parkpickerl. Und sorgt ungewollt für Heiterkeit. 

Louis Kraft
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    Am 1. März 2022 wird ganz Wien zur Kurzparkzone. Die ÖVP Wien lehnt das ab und startete auf Social Media eine Kampagne gegen die Pläne der Stadt. Doch statt Zuspruch gibt es für Stadt-Türkisen auf Twitter Häme.
    Am 1. März 2022 wird ganz Wien zur Kurzparkzone. Die ÖVP Wien lehnt das ab und startete auf Social Media eine Kampagne gegen die Pläne der Stadt. Doch statt Zuspruch gibt es für Stadt-Türkisen auf Twitter Häme.
    ÖVP Wien

    Ab 1. März 2022 gilt in ganz Wien das Parkpickerl. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) verspricht sich von der flächendeckenden Ausrollung vor allem "mehr Platz für die Menschen in den Bezirken, weniger lange Parkplatzsuche und mehr Lebensqualität durch Grünflächen und Bäume". Das dürften wohl auch die Wiener so sehen, denn wie eine aktuelle Studie zeigt, wird das wienweite Parkpickerl von der Mehrheit der Bevölkerung befürwortet. Nicht so die Oppositionsparteien FPÖ Wien und ÖVP Wien, sie lehnnen die Pläne dezidiert ab.

    Mit einer Social Media-Kampagne werben die Stadt-Türkisen für ihre Ablehnung des wienweiten Parkpickerls. Darin warnen sie vor den (möglichen) Auswirkungen auf das Leben der Menschen. So suggeriert ein Sujet, dass mit dem neuen Parkpickerl Enkel am Nachmittag nicht mehr so leicht zu ihren Großeltern können. Auf dem Bild ist eine ältere Dame zu sehen, die sich die Hände vors Gesicht schlägt, wohl um die Tränen zurück zu halten.

    Verhindert das Parkpickerl den Besuch bei der Oma? Laut der aktuellen Kampagne der ÖVP Wien ja. Doch auf Twitter ernten die Stadt-Türkisen damit Spott und das eine oder andere lustige Gegen-Posting.
    Verhindert das Parkpickerl den Besuch bei der Oma? Laut der aktuellen Kampagne der ÖVP Wien ja. Doch auf Twitter ernten die Stadt-Türkisen damit Spott und das eine oder andere lustige Gegen-Posting.
    ÖVP Wien

    Doch statt politischem Erfolg, erntet die ÖVP Wien damit eher Spott. Und das eine oder andere lustige Gegen-Posting. So mancher User fragt sich, ob die ÖVP das ernst meine. Viele erinnern sich an Satire erinnert. Ein Tweet zitiert den Schriftsteller Kurt Tucholsky, der in dem berühmt gewordenen Aufsatz "Was darf Satire?" die Antwort "Alles" gibt. Zusatz im Tweet: "Gut, der Mann hat auch nicht die Wiener ÖVP gekannt".

    Andere Twitter-Nutzer werden selbst kreativ und schaffen mit der Vorlage der ÖVP ganz eigene Sujets. So tweetete ein User das Sujet  "Kleinere Parteispenden persönlich vorbeibringen? Mit dem Parkpickerl für viele nicht mehr möglich" oder "Schnell einige Festplatten zum Schreddern bringen? Mit dem Parkpickerl für viele nicht mehr möglich" um. 

    Doch auch die politischen Mitbewerber nützen die Gelegenheit die ÖVP Wien durch den Social Media-Kakao zu ziehen. So erinnerte der Klubobmann der FPÖ Döbling und Bruder von Döblings Bezirkschef, Klemens Resch daran, dass es die ÖVP war, die einst das Parkpickerl in 19. Bezirk einführte. 

    ÖVP zeigt Humor, bleibt aber bei sachlicher Kritik

    Auf "Heute"-Anfrage erklärt die ÖVP Wien in einem schriftlichen Statement: "Wir nehmen das mit Humor, auch wenn der Hintergrund dieser Kampagne ein ernster ist. Denn tatsächlich ist es so, dass für viele Menschen in Wien viele Wege mit der Ausweitung des Parkpickerls komplizierter und teurer werden. Statt einer Reform der Parkraumbewirtschaftung wird ein altes Konzept aus den 90er Jahren einfach ausgeweitet, ohne die Bedürfnisse der Bezirke zu berücksichtigen. Am Ende muss das jemand bezahlen und das sind in Wien leider immer die Wienerinnen und Wiener."

    Gestern wandte sich auch Verkehrsstadträtin Sima an die Social Media-Gemeinde. In einem Facebook-Post beruhigt sie: "Ich kann euch versprechen, dass keine Familien zerstört werden, weil die wienweite Parkraumbewirtschaftung eingeführt wird", schreibt sie.