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VW behauptet plötzlich: Haben Abgaswerte nicht manip...

Heute Redaktion
14.09.2021, 01:17

Einfach nur dreist: Während sich Volkswagen in den USA zu Schadenersatzzahlungen und Strafen in Höhe von 15 Milliarden Euro bereit erklärt hat, werden vom Abgas-Skandal betroffene Kunden in Europa weiterhin ignoriert. Jetzt behauptet der Konzern auf einmal, man habe gar nicht manipuliert und alles sei im Einklang mit EU-Recht geschehen.

Einfach nur dreist: Während sich Volkswagen in den USA zu bereit erklärt hat, werden vom Abgas-Skandal betroffene Kunden in Europa weiterhin ignoriert. Jetzt behauptet der Konzern auf einmal, man habe gar nicht manipuliert und alles sei im Einklang mit EU-Recht geschehen.
Die Anwälte von Volkswagen haben aufhorchen lassen: Man habe in Europa keine Vorschriften verletzt. Auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung erklärte das Unternehmen, die in den Autos eingebaute Software, welche die Abgaswerte kurzzeitig für Tests sinken lässt, stelle "keine unzulässige Abschalteinrichtung nach europäischem Recht dar."

Man habe die Vorgaben für die gesetzlich vorgeschriebenen Schadstoff-Messungen erfüllt - nämlich auf dem Prüfstand, schreibt Volkswagen in Gerichtsdokumenten, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen: "Von einer Manipulation lässt sich deshalb nicht sprechen."

Wenn man zwischen den Zeilen liest, dann vertritt VW offenbar die Meinung, dass die Schadstoff-Messungen ja auf dem Prüfstand passen - das Gesetz verlangt nicht, dass diese Werte dann auch im normalen Betrieb stimmen.

Ebenfalls bemerkenswert: Volkswagen erklärte nun, dass die Stickoxid-Emissionen von Diesel-Fahrzeugen gar nicht gesundheitsschädlich seien. "Eine seriöse Ermittlung von Krankheitszahlen oder sogar Todesfällen für bestimmte Bevölkerungsgruppen ist nach unserem Kenntnisstand aus wissenschaftlicher Sicht nicht möglich", so das Unternehmen. Das deutsche Umweltbundesamt sieht die Gesundheitsgefährdung allerdings als erwiesen an.