Wirtschaft

VW-Skandal: Nun droht NoVA-Nachzahlung

Heute Redaktion
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In der Abgas-Affäre des Volkswagen-Konzerns geht es weiter Schlag auf Schlag. Nachdem sich der Skandal zuletzt auch auf Porsche und Audi ausgeweitet hatte, machte das Unternehmen nun auch Unregelmäßigkeiten bei den bisher von der Affäre unberührten CO2-Werten publik. Deshalb könnten bei einigen VW-Bestsellern, Audi-, Skoda- und Seat-Modellen NoVA-Nachzahlungen drohen. Der ÖAMTC unterstreicht, dass nicht die Autohändler zur Kasse gebeten werden dürfen, sondern VW etwaige Kosten übernehmen muss. Am Mittwoch brachen die Aktien von VW massiv ein.

In der hatte, machte das Unternehmen nun auch Unregelmäßigkeiten bei den bisher von der Affäre unberührten CO2-Werten publik. Deshalb könnten bei einigen VW-Bestsellern, Audi-, Skoda- und Seat-Modellen NoVA-Nachzahlungen drohen. Der ÖAMTC unterstreicht, dass nicht die Autohändler zur Kasse gebeten werden dürfen, sondern VW etwaige Kosten übernehmen muss. Am Mittwoch brachen die Aktien von VW massiv ein.

Bei internen Untersuchungen sei festgestellt worden, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes "zu Unregelmäßigkeiten" gekommen ist, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Statement. Mindestens 800.000 Fahrzeuge, zum überwiegenden Anteil (aber nicht ausschließlich) mit Dieselmotoren, könnten davon betroffen sein. Die "wirtschaftlichen Risiken" werden von VW selbst mit zwei Milliarden Euro beziffert.

"Im Rahmen der gerade laufenden Überprüfungen aller Prozesse und Abläufe bei Dieselmotoren ist aufgefallen, dass bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt wurden", hieß es von Seiten des Konzerns. Bislang hatten sich die Manipulationsvorwürfe auf Stickoxide beschränkt.

VW-Bestseller, Audi, Seat und Ibiza betroffen

Die neue Facette des Skandals erschüttert den Volkswagen-Konzern erneut in seinen Grundfesten. Denn betroffen ist eine breite Palette an äußeren populären Modellen wie VW Polo, VW Golf und VW Passat, Audi A1 und A3, Seat Leon und Ibiza und Skoda Octavia. Bei den Dieselmotoren sind 1,4-, 1,6- und 2,0 Liter-Motoren betroffen und darüber hinaus auch ein Benzinmotor mit Zylinderabschaltung.

NoVA-Nachzahlung könnte fällig werden

Die Folgen sind länderspezifisch. In Österreich ist die Höhe der einmalig beim Kauf zu zahlenden Normverbrauchsabgabe vom CO2-Ausstoß abhängig. Durch falsche Angaben könnte sich die Berechnung verändern. Somit ist es möglich, dass erstmals ein Schadenersatzanspruch der Kunden gegenüber VW besteht. Allerdings sind die direkten Kunden in diesem Fall die Autohändler. Nur beim Eigenimport aus dem Ausland ist der Endkäufer selbst für die Abführung der NoVA verantwortlich.

Der ÖAMTC stellte klar, dass Kunden nicht zur Kasse gebeten werden dürfen. "Sollte es sich herausstellen, dass gravierend falsche Angaben gemacht wurden, dürfen die durch die Manipulation entgangenen Abgaben keinesfalls bei den Kunden 'eingehoben' werden", stellt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, klar.

"Generell werden die Finanzbehörden gemeinsam mit VW eine Gesamt- und nicht zehntausende Einzellösungen finden müssen. Und das keinesfalls auf dem Rücken der Kunden", so Wiesinger.

 
"Schmerzhafter Prozess ohne Alternative"

Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller versprach die "schonungslose und vollständige" Aufklärung der neuerlichen Ungereimtheiten. "Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative. Für uns zählt einzig und allein die Wahrheit", sagte Müller. Das sei die Voraussetzung für eine Neuausrichtung.

Aktien brachen ein

Nach den neuen Enthüllungen ist am Mittwochvormittag die VW-Aktie massiv eingebrochen. Zu Handelsbeginn verlor sie mehr als zehn Prozent. Vor Beginn des Abgasskandals war die VW-Aktie mit rund 250 Euro gehandelt worden. Bereits am Dienstag war die Aktie zwischenzeitlich um über fünf Prozent gefallen.