Wirtschaft

VW will mit Sparpaket Weltmarktführer werden

Heute Redaktion
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Bild: Tobias Schwarz / Reuters

Mit einem ergeblichen Sparkurs will Volkswagen-Chef Martin Winterkorn den deutschen Automobilhersteller zum Weltmarktführer bis 2018 machen. Mittwoch schwor er seine Führungskräfte auf milliardenschwere Sparbemühungen für die zentrale Pkw-Kernmarke ein. Der bisherige Kurs von VW-Pkw gefährde die Renditevorgabe aus der Konzernstrategie.

den deutschen Automobilhersteller zum Weltmarktführer bis 2018 machen. Mittwoch schwor er seine Führungskräfte auf milliardenschwere Sparbemühungen für die zentrale Pkw-Kernmarke ein. Der bisherige Kurs von VW-Pkw gefährde die Renditevorgabe aus der Konzernstrategie.

"Seien wir ehrlich: Wir haben in der Produktivität gegenüber den Kernwettbewerbern unverändert erheblichen Nachholbedarf", sagte Winterkorn am Montagabend vor VW-Führungskräften in Wolfsburg.

"Wir müssen in den Jahren 2014, 2015, 2016 finanziell auf Zielkurs kommen. Denn ohne entsprechende finanzielle Basis wird und muss jede Strategie scheitern", sagte Winterkorn. Er taxierte das schrittweise zu erreichende Sparziel auf jährlich fünf Milliarden Euro von 2017 an. Ein VW-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu den Angaben äußern.

Im Ringen um den Sparkurs demonstriert der Konzernbetriebsrat Stärke. Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat würden Fahrzeugprojekten nur noch zustimmen, wenn sie mehr Rendite schafften als die Vorgängermodelle. "Alles andere wird es nicht mehr geben, weil das Spielereien auf dem Rücken der Beschäftigten sind", schreibt VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh in der internen VW-Mitarbeiterzeitung.

Betriebsrat droht mit Einsprüchen

Bei der Erweiterung neuer Werke - etwa für neue Modelle - oder beim Fabrikneubau hat die Arbeitnehmerseite Vetorechte. Diese Karte spielt Osterloh nun aus. "Da streichen wir ganze Projekte, wenn es drauf ankommt", kündigte er als Drohkulisse schon einmal vorsorglich an.

Steigerung von 2,9 auf 6 Prozent erhofft

Es gehe um "Zukunftssicherung für unsere Marke und für die nächsten Generationen bei Volkswagen", sagteWinterkorn und beklagte: "Heute ist die Ertragskraft unserer Marke noch zu gering." VW-Pkw soll 2018 - ohne das getrennt bilanzierte China-Geschäft - vor Zinsen und Steuern sechs Prozent vom Umsatz einfahren. Vergangenes Jahr kamen aber nur 2,9 Prozent zusammen.

Winterkorn weiter: "Deshalb gilt es jetzt Maßnahmen zu ergreifen, die deutlich, wirksam und auch schmerzhaft sind." So gelte es etwa, zu hinterfragen, welche Arbeiten künftig Zulieferer übernehmen könnten.

Winterkorn betonte den teuren Vorlauf beim Autobauen. Es gelte, an dieser Stellschraube besonders zu drehen. "Die technische Entwicklung muss - wie schon heute bei der Innovationskraft - auch bei den Entwicklungskosten spitze sein. Diese schnellten seit 2010 um fast 80 Prozent in die Höhe. Hier gilt es dringend gegenzuhalten."

 

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