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W24 setzt im neuen Programm auf Live-Berichte

Heute Redaktion
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Geht es nach dem Stadtsender W24, dann wird das Fernsehen in Wien "wööd": Diesen Claim hat man dem Programm für das kommende Jahr verpasst. "Im Kern unserer Arbeit steht die Suche nach Nähe", umriss WH Medien-Geschäftsführer Marcin Kotlowski die Position des Senders am Mittwoch. Den Zusehern will man relevante Informationen aus ihrem direkten Umfeld bieten.

Geht es nach dem Stadtsender W24, dann wird das Fernsehen in Wien "wööd": Diesen Claim hat man dem Programm für das kommende Jahr verpasst. "Im Kern unserer Arbeit steht die Suche nach Nähe", umriss WH Medien-Geschäftsführer Marcin Kotlowski die Position des Senders am Mittwoch. Den Zusehern will man relevante Informationen aus ihrem direkten Umfeld bieten.

Für die kommenden Monate stellte W24-Programmdirektor Michael Kofler fünf Highlights in Aussicht: Insgesamt werde der Sender 2015 1.000 Stunden live berichten, etwa rund um den Eurovision Song Contest, vom Donauinselfest oder der Wien-Wahl. Der Informationsanteil werde zudem ausgebaut, da beispielsweise das Magazin "Guten Abend Wien" auf insgesamt drei Stunden verlängert wird. Neu ist auch der "Viennale Donnerstag", der in Kooperation mit dem Filmfestival einmal im Monat ausgewählte Dokumentationen beinhaltet.

Material direkt vom Laptop

Weitere Programmschwerpunkte umfassen "24 Themen für Wien" sowie österreichische Musik, der mit einer Fortsetzung von Eberhard Forchers "Austrozone", einem Wienerlied-Format sowie "W24 Hits" mehr Raum gegeben wird. Letztlich wolle man "positive Geschichten" bringen, wie Kofler betonte. "Das Zuspitzen kann nicht die Zukunft des Journalismus sein." Stattdessen gelte es, "prozessorientiert und konstruktiv" zu berichten.

Die Produktionskapazitäten für die zusätzlichen Live-Stunden - derzeit belaufen sich diese auf knapp 300 pro Jahr - werde man mit der eigenen, insgesamt 43 Köpfe umfassenden Mannschaft sowie einem fixen Team von freien Mitarbeitern stemmen. Dabei spielt laut W24-Chefredakteur Kurt Raunjak die Weiterentwicklung der Technik dem Sender in die Hände. "Wir brauchen keinen Übertragungswagen, sondern können das Material direkt vom Laptop schicken." Was die Reichweite des Senders betrifft, so würde Kotlowski "gerne die Schallmauer von 100.000 regelmäßigen Zuschauern" durchbrechen. "Dann würden wir gut mitspielen."

"Regionale Nische glaubwürdig besetzen"

Gestärkt soll dieses Vorhaben auch durch die Vermarktungsplattform R9 für regionale TV-Anbieter werden. Ein Jahr nach Gründung zog Kotlowski ein positives Resümee: "Unser Businessplan sieht bis 2015 einen Umsatz von einer Mio. Euro vor." Mit Ende des Jahres liege man bei 600.000 Euro und damit "20 Prozent über Plan", der Break-Even ist nach drei Jahren geplant. Aus seiner Sicht konnte man "die regionale Nische im österreichischen TV glaubwürdig besetzen".

Dies zeige sich auch anhand sechs heimischer Großkunden wie ÖBB oder Post, die bisher im regionalen TV in dieser Form nicht geworben haben. Die technische Reichweite der Sender im Verbund betrage derzeit zwei Mio. Haushalte, knapp 900.000 Zuseher schalten regelmäßig zu. Eine eigene Auswertung für das gemeinsame Nachrichtenformat "Österreich Blick" stellte Kotlowski für das kommende Jahr in Aussicht. Dann gibt es auch eine neue Vertriebsleitung: Paul Leitenmüller, zuletzt beim Branchenmedium "medianet", wird diese Funktion künftig übernehmen.