Österreich

Wachauer Marille: Erst ernten, dann verkosten

Der Familienbetrieb Bergkirchner lud zur Verkostung der Wachauer Marille ein. Landesvize Karin Renner testete und lobte das Qualitiätsprodukt.

Heute Redaktion
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Die Marille wächst auf einem kleinen Baum mit runder Krone und rötlich-brauner Rinde. Die orange-gelbe Frucht ist vor allem in großen Anbaugebieten für den Fremdenverkehr von Bedeutung. So setzt auch die Wachau voll auf die Marille – ("Heute" berichtete).

Die "Wachauer Marille" bezeichnet keine Sorte, sondern ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Mit diesem Namen dürfen gemäß EU-Regulationen nur Marillen bezeichnet werden, die im Gebiet Wachau-Krems-Mautern geerntet werden.

Niederösterreichs Konsumentenschutzreferentin Karin Renner erklärte: "Niederösterreich zeichnet sich durch eine Vielzahl regionaler Lebensmittel mit höchster Qualität aus. Die Lebensmittelproduktion unterliegt höchsten Qualitätsstandards und Hygienevorschriften, die ständig kontrolliert werden."

Ein Besuch beim Familienbetrieb

Der seit 1856 geführte Betrieb Weingut Marillenhof Bergkirchner lud in Mitterarnsdorf (Krems-Land) zur Kontrollziehung und Produktverkostung unter Anwesenheit der Konsumentenschutzreferentin ein.

Der Familienbetrieb befindet sich in einem traditionell ländlichen Gebäudekomplex mit typischer Walmdachung. 80 Prozent der Marillen werden hier ab Hof an Privatkunden verkauft, etwa 20 Prozent des Ertrages geht an Gastronomiebetriebe. Geerntet wird traditionell mit dem Zistel, das hat den Vorteil, dass der Druck der Marillen sehr gut verteilt wird und das Obst frisch beim Kunden ankommt, erklärt der Sohn des Betriebes gegenüber "Heute".

Die dreiwöchige Erntezeit beginnt in der zweiten Juliwoche und endet Anfang August. In diesem Zeitraum wird täglich gepflückt. 350 Bäume wachsen im Anbaugebiet der Bergkirchners.

Durchschnittlich werden jährlich insgesamt 3.000 Tonnen Wachauer Marillen geerntet. Dieses Jahr belief sich der Ertrag auf etwa ein Drittel weniger – aufgrund der Trockenheit.

"Natürlich finden sich in so manchem Supermarktregal dieser Tage importierte Marillen. Mein Appell geht daher an alle Konsumentinnen und Konsumenten, niederösterreichischen und lokalen Produkten den Vorzug zu geben. Unsere bäuerlichen Betriebe bemühen sich wirklich sehr, beste Qualität zu liefern, sie verdienen Unterstützung und wir brauchen nur mehr zuzugreifen", so Renner.

Inmitten der zahlreichen Marillenbäume des Betriebes wurde gepflückt und anschließend die Wachauer Frucht verkostet: Die Qualität ist hervorragend, die Obstknödel werden schmecken.