Sportmix
"Wäre ich bekannt, hätten sie mich nicht ziehen lassen"
Anna Kiesenhofer ist Olympiasiegerin! Jetzt spricht die Sensations-Frau aus Niederösterreich erstmals über ihren großen Coup in Tokio.
"Es ist noch schwer zu begreifen. Auf der Ziellinie selbst habe ich es noch nicht realisiert", strahlt Anna Kiesenhofer im ersten Interview nach ihrem sensationellen Olympiasieg bei den 32. Sommerspielen in Tokio.
Die 30-Jährige hatte sich beim Straßenrennen über 137 Kilometer vom Start an abgesetzt, sich nie einholen lassen. Ihre Konkurrenz, die Rad-Superstars, vergaß sogar auf die Außenseiterin aus Österreich. Kiesenhofer radelte vor der Niederländerin Annemiek van Vleuten und der Italienerin Elisa Longo Borghini zu Gold. Van Vleuten jubelte sogar bei der Zieldurchfahrt über die vermeintliche Goldene, bis sie über den Sieg der Überraschungsfrau aufgeklärt wurde.
Kiesenhofer: "Als bekanntere Fahrerin hätten sie mir sicher nicht so viel Vorsprung gelassen, das war auch der Faktor der Überraschung."
Die erste rot-weiß-rote Medaillengewinnerin dieser Spiele: "Ich hatte noch nie so eine schwere Medaille. Es hat einfach alles gepasst. Beim Straßenrennen spielt natürlich der Faktor Glück eine große Rolle. Die Ausreißergruppe war eine große Rolle. Ich bin zum perfekten Zeitpunkt weggefahren."
Ihr Dank gilt ihrem Team: "Ich bin froh, dass ich meinem Umfeld sehr viel zurückgeben konnte. Ich bin ein wenig kompliziert und habe immer viele Extrawürschte, jetzt kann ich mich so bedanken. Für Straßenrennen habe ich eigentlich nicht so den Charakter, ich werde trotzdem beim Einzelzeitfahren bleiben."