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Wahl in Leopoldstadt: Fünf Fragen und Antworten

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

71.845 Wahlberechtigte werden am Sonntag bereits zum zweiten Mal zum Urnengang gerufen: Weil im Vorjahr bei der Bezirksvertretungswahl in der Leopoldstadt 23 Stimmzettel zu viel gezählt wurden, hatte das Höchstgericht die Wahl aufgehoben.

Warum hat der Verfassungsgerichtshof die Wahl in Leopoldstadt aufgehoben?

Bei der Bezirksvertretungswahl am 11. Oktober 2015 gab es Unstimmigkeiten: Bei den Briefwahlkarten wurden 23 Stimmzettel zu viel gezählt. Die Grünen kamen mit nur 21 Stimmen Vorsprung vor der FPÖ auf Platz Zwei - die Stimmzettel waren daher potenziell wahlentscheidend. Die FPÖ focht das Ergebnis an und bekam vor dem Höchstgericht recht. Daher wird die Wahl am 18. September 2016 wiederholt.

Wie hatten die Leopoldstädter 2015 abgestimmt?

Das aufgehobene Ergebnis vom 11. Oktober 2015: SPÖ (38,64 %) vor Grüne (22,15 %), FPÖ (22,10 %), NEOS (5,68 %) und Wien Anders (2,77 %). Alle

Wie war der Wahlkampf?

Bis wenige Tage vor dem Urnengang ging es im 2. Bezirk recht beschaulich zu. Erst am Freitag vor dem Wahlsonntag sorgte die FPÖ mit einem Inserat in einer Zeitung für Aufregung: "Wer SPÖ wählt, wählt Wehsely - die Totengräberin unseres Gesundheitssystems" war dort zu lesen. Die Attacke auf Wiens Gesundheitsstadträtin quittierte SP-Klubchef Christian Oxonitsch scharf: Er bezeichnete den FP-Spitzenkandidaten Wolfgang Seidl als "Blender" und die Aktion der FPÖ als "populistisches Gekreische".

Weiters attackierte am Karmelitermarkt ein Unbekannter einen FP-Wahlkämpfer mit Wasser: 
Wie wird das Urteil des Verfassungsgerichtshofs umgesetzt?

Das Höchstgericht hatte zuletzt bei der Anfechtung der Bundespräsidenten-Wahl Mängel bei der Auszählung der Wahlkarten und bei der Einhaltung der Sperrfrist für Wahlergebnisse festgestellt. In diesen Punkten wird jetzt auch auf Bezirksebene ganz genau hingeschaut. Vor Wahlschluss um 17 Uhr werden keine Informationen weitergegeben - auch nicht, wie zuvor üblich, an die Presse.

Wann kennen wir das Ergebnis?

Mit der Auszählung wollen sich die Zuständigen Zeit lassen, heißt es - erst im Laufe des Abends wird sich ein Ergebnis abzeichnen. Zwischen FPÖ und Grünen könnte es erneut knapp werden, hier könnte es wie im Vorjahr auf jede einzelne Stimme ankommen.

Die Auszählung beginnt um 17 Uhr, Ergebnisse werden schrittweise auf www.wahlen.wien.at veröffentlicht. In der Nacht gibt es das vorläufige Resultat ohne Wahlkarten, am Montag Mittag das vorläufige Endergebnis.