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Wahl in Serbien: Vucic gewinnt im 1. Durchgang

Serbien hat am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Premier Vucic dürfte sich ersten Hochrechnungen zufolge klar durchgesetzt haben.

Heute Redaktion
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Bild: © Marko Djurica / Reuters (X01390)

Serbien wählte am Sonntag einen neuen Präsidenten. Das Kandidatenfeld war breit, trotzdem stand der Sieger so gut wie fest. Laut ersten Hochrechnungen hat Premier Vucic die Wahl schon im 1. Durchgang entschieden. International wurde die Wahl genau beobachtet.

Regierungschef Aleksandar Vucic galt bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag in Serbien als haushoher Favorit. Schon in der ersten Runde konnte er die Wahl laut ersten Hochrechnungen für sich entscheiden. Die vollkommen zerstrittene Opposition schickt zehn weitere Kandidaten ins Rennen.

58,5 Prozent der Stimmen



6,8 Millionen Serben haben am Sonntag an den Wahlurnen entschieden und Vucic 58,5 Prozent der Stimmen gegeben. Vucic ist seit drei Jahren Premier des Landes, erst vor sieben Monaten wurde er zum letzten Mal zum Regierungschef gewählt. Nun wird er wohl Präsident, was ihm noch mehr Macht verschaffen könnte.

Der Präsident hat zwar laut Verfassung weniger Macht als der Regierungschef, Beobachter glauben aber, dass sich Vucic als Präsident einen ihm getreuen Premier auswählen wird und die Regierungsgeschäfte weiterhin mitbestimmt.

Autoritäre Tendenzen?

Die Kritiker Vucics unterstellen ihm starke autoritäre Tendenzen, er wolle das politische System so umbauen, dass der Präsident (also er) mehr Macht erhält. Die Medien hat er auf seine Seite gebracht: Die Kandidaten der Opposition kamen im Fernsehen kaum vor und wurden in Vucic-treuen Medien hart angegriffen.

Erholung und Stabilität

Vucics Anhänger wiederum erwarten sich von Vucic hingegen Stabilität und eine Erholung der wirtschaftlichen Lage. Vucic sei "ehrlich und fleißig", wie ihn ein Anhänger bezeichnet. Eine andere sagt: "Ich shcätze seine Entschlossenheit und seine Ausauer. Man sieht, dass es in Serbien vorwärts geht. Serbien geht es immer besser."

International wird die Wahl ebenfalls genau beobachtet. Serbien soll stabil bleiben, gerade in einer Region in der in den letzten Monaten die nationalistischen Spannungen zugenommen haben. Mazedonien hat seit den Wahlen im Dezember keine Regierung. In Kosovo protestieren Minderheiten für mehr Rechte, auch Montenegro wird von Protesten in Atem gehalten.