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Spanien: Pedro Sanchez wohl im Amt bestätigt

Wahlnachbefragungen in Spanien deuten auf die Sozialistische Arbeiterpartei des amtierenden Regierungschefs Pedro Sanchez als Wahlsieger hin.

Heute Redaktion
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Bereits zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren waren die Spanier am Sonntag dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Bereits in den Mittagsstunden zeichnete sich dabei eine hohe Wahlbeteiligung ab.

Exit-Polls – also Umfragen, die nach der Stimmabgabe erfolgen – sagen einen deutlichen Wahlsieg für den amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sanchez und seine Sozialistische Arbeiterpartei voraus.

Von den insgesamt 350 Mandaten sollen demnach zwischen 116 und 121 Sitze auf die Sozialisten (PSOE) entfallen. Die konservative Volkspartei (PP) muss sich laut Angaben der APA mit 69 bis 73 Mandaten deutlich geschlagen geben. Die linkspopulistische Podemos erreicht 42 bis 45 Sitze.

Die rechtsliberale Ciudadanos soll 48 oder 49 Sitze gewonnen haben. Auch die rechtspopulistische Partei Vox soll den erstmaligen Einzug mit 36 bis 38 Mandatsgewinnen locker geschafft haben.

Die katalanische Seperatistenpartei ERC kommt laut den besagten Exit-Polls auf 13 oder 14 Sitze. Sie könnte für eine Regierung links der Mitte das Zünglein an der Waage sein. Inwiefern die Exit-Polls den Wahlausgang allerdings korrekt vorhersagen, bleibt abzuwarten, denn Exit-Polls waren in der Vergangenheit oft nicht mit dem tatsächlichen Ergebnis übereinstimmend.

Sowohl zu Mittag, als auch am Nachmittag ließ sich eine hohe Wahlbeteiligung prognostizieren. Um 18 Uhr etwa lag sie um neun Prozentpunkte höher, als bei der vorangegangen Wahl. Auch in Katalonien war sie signifikant höher als zuletzt. Der Wahlausgang wird mit Spannung erwartet, da sich in Spanien seit Jahren keine stabile Mehrheit mehr zu finden lassen scheint.

Als Grund kann wohl die Veränderung in der politischen Landschaft gelten. So war Spanien jahrzehntelang im Wesentlichen ein Zweiparteiensystem. Erst in den vergangenen Jahren erlebte die politische Kultur durch zahlreiche Neugründungen eine bis dato unbekannte Situation.

Es war die erste Wahl, der sich Ministerpräsident Sanchez als Regierungschef stellen musste. Im vergangenen Jahr "erbte" der Sozialist den Posten des Regierungschefs, nachdem der bis dahin amtierende Mariano Rajoy (PP) ein Misstrauensvotum des Parlaments politisch nicht überstanden hatte.



(mr)