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Vier Tote nach Schießerei bei AKP-Veranstaltung

Heute Redaktion
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Bei einer AKP-Veranstaltung in der kurdischen Stadt Suruc hat es mindestens vier Tote gegeben.
Bei einer AKP-Veranstaltung in der kurdischen Stadt Suruc hat es mindestens vier Tote gegeben.
Bild: picturedesk.com/AFP/Mezopotamya News agency

Ein Abgeordneter der Erdogan-Partei besuchte die kurdische Stadt Suruc. Dabei kam es zu einer tödlichen Schießerei, bei der mindestens vier Menschen ums Leben kamen.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Türkei hat es Medienberichten zufolge vier Tote gegeben. Sie wurden am Donnerstag während des Besuchs eines Abgeordneten der Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan in der mehrheitlich kurdischen Stadt Suruc im Süden des Landes getötet, wie verschiedene Medien berichteten.

Der Abgeordnete Ibrahim Halil Yildiz besuchte den Berichten zufolge kleine Unternehmen im Zentrum der Stadt an der Grenze zu Syrien, als es zu der Gewalt kam. Yildiz wurde nicht verletzt. Die Berichte über den genauen Hergang waren zunächst widersprüchlich.

Verantwortlichkeiten unklar

Regierungsfreundliche Medien berichteten, Yildiz und seine Anhänger von der islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) seien von Oppositionellen angegriffen worden, die mit Stöcken und Messern bewaffnet gewesen seien. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu sowie die Agentur Dogan meldeten eine Schießerei. Laut Anadolu waren Anhänger der prokurdischen Partei HDP in den Angriff verwickelt, überdies sei der Bruder von Yildiz unter den Toten.

In Berichten prokurdischer Medien wurden dagegen die Leibwächter des Abgeordneten für die Tat verantwortlich gemacht. Sie hätten geschossen, nachdem Yildiz von Händlern unfreundlich empfangen worden sei.

Vierte Person starb im Krankenhaus

Das Gouverneursbüro der Provinz Sanliurfa, wo sich Suruc befindet, erklärte, es habe während des Besuchs von Yildiz eine "Schlägerei zwischen zwei Gruppen" gegeben. Drei Menschen seien getötet und neun weitere verletzt worden. Medienberichten zufolge starb einer der Verletzten später im Krankenhaus. Erdogan seinerseits wies die Verantwortung für die Vorfälle der HDP und der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu.

In der Türkei stehen am 24. Juni vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen an. Erdogan hatte die Wahlen überraschend vorgezogen. In Suruc waren 34 Menschen im Jahr 2015 bei einem Anschlag auf junge kurdische Aktivisten getötet worden. Die Regierung machte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich.

(scl/20 Minuten)