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Wahllokal für nur eine statt vier Stunden offen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Zufall oder Absicht? Im US-Bundesstaat Florida gibt es jedenfalls deshalb Beschwerden. Und zwar wegen der Organisation der Präsidentschaftswahl-Abstimmung. Denn ein Wahllokal hatte nur eine statt vier Stunden offen. Die dortige Demokratische Partei erstattete am Sonntag Anzeige, weil zahlreiche Wähler ihre Stimme nicht abgeben konnten, obwohl die Behörden diese Möglichkeit eigens angekündigt hatten.

erstattete am Sonntag Anzeige, weil zahlreiche Wähler ihre Stimme nicht abgeben konnten, obwohl die Behörden diese Möglichkeit eigens angekündigt hatten.

Gouverneur Rick Scott, ein Parteifreund des republikanischen , hatte die Termine für eine vorzeitige Stimmabgabe eingeschränkt. Im Gegenzug sollte es am Sonntagnachmittag im südlichen Bezirk Miami-Dade vier Stunden lang möglich sein, persönlich per Briefwahl abzustimmen. Tatsächlich war das Wahllokal aber nur knapp eine Stunde geöffnet, weil es mit dem großen Andrang überfordert war.

Nach Angaben der Zeitung "Miami Herald" protestierten rund 200 Menschen vor dem Wahllokal und riefen "Wir wollen wählen! Lasst und wählen!". "Das ist Amerika, nicht ein Land der Dritten Welt", sagte Myrna Peralta der Zeitung. Sie habe zwei Stunden vergeblich vor dem Wahllokal gewartet und sei dann weggeschickt worden.

Der Vorgang weckt Erinnerungen an das Florida-Debakel bei der umstrittenen US-Präsidentschaftswahl 2000, aus der schließlich der Republikaner George W. Bush als Sieger hervorgegangen war.

Damals hatten fehlerhafte Lochkarten und veraltete Lesegeräte eine Neuauszählung der Stimmzettel in dem entscheidenden Swing State erforderlich gemacht. Zwar wurde seit damals einiges modernisiert, doch gehen Experten davon aus, dass das System nach wie vor fehleranfällig ist.