Politik

Wahlsonntag bringt ÖVP Verluste

Heute Redaktion
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Vorbei der Traum vom Kanzler: ÖVP-Chef Michael Spindelegger musste am Wahlsonntag laut vorläufigem Endergebnis wiederholt Verluste einfahren. Konnte die Volkspartei bei den letzten Wahlen 2008 noch 26 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, waren es diesmal nur noch 24,1 Prozent (minus 1,9 %). Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ bleibt aber bestehen.

Vorbei der Traum vom Kanzler: ÖVP-Chef Michael Spindelegger musste am Wahlsonntag laut vorläufigem Endergebnis wiederholt Verluste einfahren. Konnte die Volkspartei bei den letzten Wahlen 2008 noch 26 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, waren es diesmal nur noch 23,8 Prozent (minus 2,2 %). Das Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt aber bestehen.

Laut dem vorläufigen Endergebnis  hat die ÖVP bei der Nationalratswahl am Sonntag deutliche Verluste (minus 2,2 Prozent) hinzunehmen, das Ergebnis bedeutet einen neuerlichen historischen Tiefstand für die Schwarzen (2008: 25,98 Prozent). Eine große Koalition wird sich wohl trotzdem wieder gerade noch ausgehen. Im Kampf um Platz zwei dürfte die ÖVP gegenüber der FPÖ aber nur knapp die Nase vorne haben.

"Denkzettel für Regierung"

Gedämpfte Stimmung und nur zaghafter Applaus in der ÖVP-Zentrale am Sonntag. Für Generalsekretär Hannes Rauch ist das Ergebnis in einer ersten Reaktion ein "Denkzettel für die Regierung". Es bestehe "großer Reformbedarf". Man hätte keine neuen Wähler gewinnen können, analysierte Rauch im ORF-Gespräch. Fazit: Eine Konstellation wie bisher, also "more of the same", sei nicht mehr möglich.

Für das ÖVP-Urgestein Erwin Pröll ist das Ergebnis ein Mandat für die Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition, allerdings in einer neuen, partnerschaftlichen Form. Man müsse nun "Ziele formulieren und dann Schritt für Schritt umsetzen", so Niederösterreichs Landeshauptmann.

Obmann-Debatte?

Spindelegger hatte am Sonntag noch gesagt, dass er "sofort zurücktreten" werde, wenn die ÖVP drittstärkste Partei wird. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will noch das Ergebnis abwarten. Auf die Frage nach einer Obmann-Debatte erklärte er: "Sie werden bestimmt eine führen", meinte er zu den Journalisten. "Wir nicht." Seniorenbundobmann Andreas Khol geht davon aus, dass Parteichef Michael Spindelegger und Generalsekretär Hannes Rauch von der Partei voll bestätigt werden, denn sie haben "gute Arbeit" geleistet. Er wolle zwar erste Ergebnisse abwarten, einen personellen Wechsel an der Spitze "schließe ich aus", so der Seniorenbund-Obmann. Er räumte ein, dass der Wahlkampfstart "holprig" gewesen sei.

Kopf-an-Kopf mit FPÖ

Völlige Gewissheit über ihren Platz auf Platz 2 wird die ÖVP wohl erst nach Auszählung der Wahlkarten und Briefwahlkarten haben, also spätestens am Donnerstag. Laut Experte Peter Filzmaier wird die ÖVP gemeinsam mit den NEOs und den Grünen von diesen Wählern am meisten profitieren.

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